„Schweigen ist Silber, Wählen ist Gold“, heißt es auf dem Ständer, und „Demokratie verlangt Verantwortung“. Daneben lädt eine mit goldener Farbe bemalte „Wahlkabine“ in der Ortweinschule in Graz dazu ein, seine Stimme schon ein paar Tage vor der Nationalratswahl abzugeben. Auf dem Wahlzettel stehen keine Parteien, sondern Systeme. An erster Stelle steht die einzige wählbare Form, die Demokratie.

„Da politische Bildung eine Holschuld der Bevölkerung und nicht eine Bringschuld des Staates ist, wissen viele Leute, auch in meinem Umfeld gar nicht, wie wichtig Wahlen sind und dass wir’s selbst in der Hand haben, dass es so bleibt.“, sagt Künstler Gernot Saiko dazu, der das Projekt spontan und mit wenig Aufwand umgesetzt hat.

Der Künstler sieht die Entwicklungen in immer mehr Ländern mit Sorge, die sich Autokraten zum Vorbild nehmen würden. „Ich habe zwar weder Angst vor Rechts noch vor Links, aber wenn die Gewaltentrennung in Gefahr ist und die Justiz der Politik folgt statt umgekehrt – dann habe ich große Sorge um meine Freiheit.“

Die Kabine ist noch bis Mittwoch in Grazer Schulen, u. a. Ortweinschule und HAK Monsberger aufgestellt, bei Schönwetter wird sie am Freitag und Samstag an zentralen Plätzen, wie dem Franziskanerplatz und dem Kaiser-Josef-Markt auftauchen. Und vielleicht sogar am Wahltag in Nähe einer zentralen Wahl-Stelle in Graz.

Der „Wahlzettel“: Demokratie steht an erster Stelle