Eben erst wurde ja innerhalb des Weltkonzerns „Amazon“ verlautbart, dass man Homeoffice weitgehend wieder abschaffen will – das gemeinsame Arbeiten sei effizienter und schweiße mehr zusammen, so Andy Jassy als Konzernchef des US-Versandriesen. Diese Regelung wird somit auch den jüngsten Zuwachs im fernen „Premstätten, Austria“ betreffen: Denn am heutigen Donnerstag geht südlich von Graz das erste steirische Verteilzentrum in Betrieb.

Wie berichtet, umfasst dieses Zentrum in der Nähe des Flughafens und gleich bei der A9-Abfahrt Kalsdorf ums Eck insgesamt 11.000 Quadratmeter – die Amazon gemietet hat. Denn das gesamte Areal, auf dem unter anderen bereits Magna und Margirus Lohr riesige Hallen betreiben, gehört dem Immobilienentwickler „VGP Group“. Diese investierte mit Blick auf den neuen und prominenten Mieter weitere 37 Millionen Euro. Auf den daraus entstandenen 11.000 Quadratmetern werden künftig bestellte Bücher, DVDs oder auch Schuhe angeliefert, um sie zu sortieren und anschließend so rasch wie möglich auf die Reise zu den Kunden zu schicken. Im Großraum Steiermark. Wie viele Pakete es täglich sein werden? „Eine mittlere fünfstellige Zahl“, hatte Amazon-Sprecher Steffen Adler der Kleinen Zeitung erklärt. „Genaueres können wir erst nach ein paar Wochen sagen, auch wir müssen das Verteilgebiet praktisch erst kennenlernen.“

So weit kam es in Graz-Liebenau gar nicht. Ursprünglich wollte Amazon ein derartiges Verteilzentrum ja entlang des Liebenauer Gürtels errichten. Pläne, die 2021 für Aufregung unter Anrainern und Debatten im Grazer Rathaus sorgten. Also verwarf der Versandriese dieses Vorhaben – und ging stattdessen nach Premstätten, Austria.

Ruhe vor dem Ansturm: Ab heute werden hier Tausende Pakete sortiert und für die Auslieferung an den Kunden vorbereitet
Ruhe vor dem Ansturm: Ab heute werden hier Tausende Pakete sortiert und für die Auslieferung an den Kunden vorbereitet © Saria