Privatdetektiv Simon Brenner düst mit dem Moped quer durch die ganze Stadt: Vorbei am Stadion in Liebenau mit Sturmfans, in Schlangenlinien durch die Schönaugasse, vorbei an der Kleinen Zeitung, und jener Hauswand direkt davor, auf der die Konkurrenz damals noch mit einem wandhohen Arnold Schwarzenegger warb. Dann noch zur Murinsel samt schwindelerregendem Toilettenbesuch, zum Finale schließlich eine Verfolgungsjagd auf den Schloßberg hinauf und ein aussöhnender Besuch am Grazer Zentralfriedhof.

Oder bevorzugen Sie eine andere Graz-Tour? Mit der Stretchlimousine geht es durch Gries und Lend – und dann noch mit dem Rollstuhl samt bewusstloser Schauspiellegende zwischen Andräviertel und Elisabethinen-Krankenhaus hin und her.

Zwei Filme und viele legendäre Szenen, in denen ein Graz verewigt wurde, das zu einem gar nicht kleinen Teil mittlerweile schon verschwunden ist. „Das ewige Leben“ (2015) und „Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott“ (2010) sind zwei Klassiker aus Graz, die im neuen Graz-Paket des österreichischen Streamingdiensts „Kino VOD Club“ enthalten sind.

Neun Filme, die in Graz gedreht wurden, hat man damit zusammengestellt – und damit auch Orte in Graz, „die sich neben den Filmen anzuschauen lohnen“, wie das „Kino VOD Club“-Team meint. Und weiter: „Mit dem Rechbauer, Schubert und KIZ Royal bietet Graz außerdem wunderschöne Orte, um sich Filme anzuschauen.“ Einzelne cineastische Stadttouren findet man online in den Beschreibungen zu den jeweiligen Filmen. Bis zum 20. September kann man die Filme außerdem im Angebot um einen Euro günstiger streamen.

Was ist außer den beiden Klassikern im Paket enthalten? Jakob Erwas Langspielfilmdebüt „Heile Welt“, der 2007 bei der Diagonale zum besten Spielfilm gekürt wurde, die Glawogger-Kultkomödie „Nacktschnecken“ (2004 – hier verewigt: Frühbar Beate und Vipers im Palais Thinnfeld), „1 Verabredung im Herbst“ (2021; Sebastian Brauneis‘ Version eines Grazer Godard-Films), „Das Neue Normal“ (2021), eine Lockdown-Komödie von Martin Kroissenbrunner, die Jakomini-Doku „Im Jakotop“ von Markus Mörth (2022) und „Der Stoff, aus dem die Träume sind“, die Doku über die Terrassenhaussiedlung von Michael Rieper & Lotte Schreiber (2019). Die Komödie „Bosnischer Topf“ von Pavo Marinković (2023) war erst vor Kurzem im Kino; sie gibt es ab Herbst beim „Kino VOD Club“.