Die Katze ist ja bereits aus dem Sack: Der seit Jahren emotional diskutierte Bau eines zweiten Fußballstadions in Graz ist abgesagt, der Stadt hätte allein der Ankauf der dafür einzig tauglichen Liegenschaft in Puntigam (Ikea-Wiese) gut 40 Millionen Euro gekostet. Unfinanzierbar in Budgetzeiten wie diesen. Freilich: Offiziell äußert sich dazu weiter niemand, intern sind aber seit dem Juli alle Würfel gefallen.
Also alle Konzentration auf einen Ausbau in Liebenau und darauf, das Stadion wieder fit für europäische Fußballspiele zu machen. Ein zentraler Punkt dafür: Genügend Platz rund ums Stadion für die Ü-Wagen von Fernsehstationen. Die Vorgaben der Uefa erfüllt Liebenau derzeit nicht. Also hat die Stadt heuer bereits einmal ein Grundstück direkt beim Stadion dazugekauft (Liebenauer Hauptstraße 16), jetzt ein zweites: in der Liebenauer Hauptstraße 20a.
270.000 Euro für Grundstück neben dem Stadion
Derzeit befindet sich dort ein Pizza-Kebap-Burger-Laden, der Mietvertrag dafür soll vorerst auch weiterlaufen. Der Kaufpreis beläuft sich auf 270.000 Euro, den Kauf muss der Gemeinderat per Mehrheit absegnen. Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ) wird das entsprechende Stück kommenden Donnerstag in der Sitzung einbringen.
Nur mit der Ausweitung der Außenflächen ist es freilich nicht getan. Das Ziel ist auch eine Erweiterung der Zuschauerkapazität, von mindestens 20.000 Plätzen war bereits Anfang Juli die Rede. Erreicht werden kann das unter anderem damit, den Rasen tieferzulegen. Und die Vereine drängen seit Jahren darauf, dass der VIP-Klub ausgebaut wird, inklusive der für die Vermarktung so wichtigen Sky-Boxen. Die Pläne für Liebenau gibt es schon lange, sie liegen aber seit der Debatte rund ums zweite Stadion auf Eis.
Wie die Stadt gemeinsam mit den Vereinen Sturm und GAK weiter vorgehen will, soll Anfang Oktober präsentiert werden.