47 junge Fachkräfte vertreten von Dienstag bis Sonntag Österreich bei den WorldSkills, den Berufsweltmeisterschaften, die heuer in Lyon in Frankreich stattfinden. Die steirischen Teilnehmenden haben dabei allen Grund, stolz zu sein: Die grüne Mark stellt mit zehn Männern und zwei Frauen das größte Team im Bundesländervergleich.

Grafikdesignerin Johanna Haimel, Graz

Als einzige Grazerin dabei ist Grafikdesigner-Staatsmeisterin Johanna Haimel. Die Grazerin ist Schülerin der HTBLVA Graz-Ortweinschule und besonders ehrgeizig: „Ich verfolge einen klaren Plan: Designen, lernen, experimentieren – und das stetig im Zyklus“, erklärt die junge Steirerin. Auf die WorldSkills freute sie sich schon enorm: „Ich erwarte, dass diese Erfahrung nicht nur bereichernd wird, sondern mir auch die Chance gibt, meine Fähigkeiten auf einer globalen Bühne zu zeigen. Es wäre fantastisch, zu den Top drei zu gehören und zu beweisen, was ich als Designerin leisten kann“, so Haimel.

Haimel, die in ihrer Freizeit gerne liest, reist sowie Museen und Bibliotheken besucht und mit ihrem Hund spazieren geht, sieht in ihrem Beruf vor allem die Möglichkeit, kreativ zu sein: „Als Grafikdesignerin zu arbeiten bedeutet, endlose Möglichkeiten zu haben, eigene Ideen zu verwirklichen. Jedes Projekt ist eine neue Leinwand, die darauf wartet, gestaltet zu werden. Diese kreative Freiheit ist unglaublich erfüllend und treibt mich an, jeden Tag etwas Neues zu schaffen.“ Warum sie den Beruf weiterempfiehlt? „Grafikdesign ist ein vielseitiger Beruf, der Raum für Spezialisierungen lässt, je nachdem, was einen persönlich interessiert. Für alle, die kreativ arbeiten und sich stetig weiterentwickeln wollen, bietet dieser Beruf eine ideale Plattform.“

In der Vorbereitung auf die WorldSkills vertiefte sie unter der Anleitung von Experte Martin Straif von Northlight Creative – 2019 kürte sich der Tiroler selbst zum Vizeweltmeister im Grafik-Design – ihre Fertigkeiten nochmals. Nun hofft sie, auf der Weltbühne zu glänzen: „Ich hoffe, dass ich viele neue Bekanntschaften machen und neue Erfahrungen sammeln kann. Ich freue mich aber auch ganz besonders auf Frankreich, weil ich immer schon einmal in dieses Land reisen wollte“, sagt die Grazerin.

Robotikspezialist Nico Paul Reif, Unterpremstätten

Im Duo treten der Unterpremstättner Nico Paul Reif (beschäftigt bei Magna in Graz) und Fabian Weber aus Kaindorf bei Hartberg, der für Knapp in Hart bei Graz tätig ist, im Teambewerb „Robot Systems Integration“ an: „Ich freue mich sehr auf die Herausforderungen, die vor uns liegen“, sagt Reif: „Wir wollen zeigen, was wir draufhaben. Klar, die Aufgaben werden auf einem sehr hohen Niveau sein – und auch die internationale Konkurrenz ist stark, aber wir sind bereit, alles zu geben, um einen Platz auf dem Podium zu erkämpfen.“ Ähnlich sieht das sein Teamkollege: „Auf dem Siegertreppchen zu stehen, ist natürlich das große Ziel. Die Goldmedaille wär aber natürlich am allerschönsten“, sagt Weber.

Gecoacht werden die beiden unter der Anleitung von Experte Patrick Kügerl von Intralogistiker Knapp. „Wir gehen immer wieder sämtliche Abläufe durch, bereiten uns auf alle Eventualitäten vor. Aber gerade der Skill ‚Robot Systems Integration‘ ist komplex. Wir kümmern uns darum, die Roboterarme richtig in die Produktionsumgebung einzubinden. Das heißt, wir sind für die Steuerung, die Programmierung und die Entwicklung verantwortlich“, erklärt WM-Starter Weber.

Weber ist Maschinenbautechniker, Teamkollege Reif hat mit der Doppellehre Mechatronik-Automatisierungstechnik einen anderen Karrierepfad eingeschlagen. Bei seinem Arbeitgeber ist er dementsprechend für die „Instandhaltung und Wartung von Anlagen, die Reparatur von Maschinen und Elektrogeräten, das Konfektionieren von elektrischen Anlagen, die mechanische Bearbeitung von Werkstücken und Bauteilen sowie das Programmieren von SPS-gesteuerten Automatisierungsanlagen“ zuständig, lässt die Medaillenhoffnung wissen. „Mein Beruf vereint eine grundlegende mechanische und auch elektrische Ausbildung. Je nachdem, welches Hauptmodul gewählt wird, erwirbt man Kenntnisse in verschiedenen Bereichen. Als Mechatroniker ist man vielseitig einsetzbar und das erlernte Wissen kann auch sehr gut privat eingesetzt werden“, erzählt Reif. Durch die Berufsreifeprüfung, die er planmäßig noch im Juli ablegen wird, denkt er bereits jetzt über ein Studium oder die Werksmeisterschule nach. Seinen Job möchte er trotzdem niemals aufgeben: „Aufgrund des abwechslungsreichen Arbeitsalltags wird es nie langweilig.“

Das sind alle steirischen Teilnehmenden: