Es ist definitiv einer der schönsten Gastgärten der Stadt: Hinter einem unscheinbaren Haus am südlichen Ende der Körösistraße wartet ein riesiger Ahorn, unter dem ein ganzer Biergarten Schatten findet. Das war schon beim Gasthaus Luttenberger so, das hier seine Heimat hatte, das war bei der legendären „Amsel“ so, die hier vor wenigen Monaten ausgezogen ist. Und das ist natürlich auch bei den Nachfolgern das sommerliche Herzstück des Lokals: Vassiliki Gkalgkouras beliebte „1 Mediterranean Food Bar“ ist im Mai von der Ecke Grabenstraße 1 und Wickenburggasse ins Nest der ehemaligen „Amsel“ gezogen.

Die besten Voraussetzungen für einen lauen Gastgarten-Abend sind gegeben, jetzt muss es nur noch schmecken: Auf der Speisekarte sind griechische Klassiker zu finden, wie man sie im Urlaub auf blau gestrichenen Stühlen und Meeresblick auch gerne isst. „Simply Greek“ ist das Motto, was ja schon einmal nicht verkehrt ist.

Wir suchen uns einen Teller Meze aus (15,50 Euro), der schon einmal ganz einfach gutes griechisches Essen verheißt: Tsatsiki, Tarama (Fischrogencreme) und ein Melanzani-Aufstrich, Oliven und je ein Stück Zucchinilaibchen, Pitakia (Blätterteig-Taschen), Dolmadakia (gefüllte Weinblätter) sind auf einem Teller zum Teilen vereint, dazu gibt‘s knusprig aufgebackenes Brot mit Knoblauch. Das Tsatsiki hätte für uns ein bisschen mehr Gurke und Knoblauch vertragen, aber das ist Geschmackksache. Sonst schmeckt alles wirklich toll und fast wie im Urlaub.

Der Feta Saganaki, Schafskäse in Sesampanier mit Honig aus der Pfanne (9,80 Euro), ist ebenfalls sehr in Ordnung, wie auch der Griechische Salat mit Tomaten, Gurken, Paprika, Zwiebeln, Feta und Oliven (9,60 Euro) – wobei die Tomaten freilich im Süden einfach anders schmecken, aber das ist einfach so. Als Hauptspeise dürfen es für uns Suvlaki (16,50 Euro) sein, Fleischspieße vom Huhn mit Pommes frittes und Tsatsiki dazu. Im Grunde nichts Besonderes (und ein klassisches „Kinderessen“), aber auszusetzen gibt es nichts – gutes Fleisch, sehr gute, extra knusprige Pommes. Etwas raffinierter kommen die Keftedakia, faschierte Rinderlaibchen, die mit Pita und Tsatsiki serviert werden – das Fleisch ist von guter Qualität, fein gewürzt und genau richtig gebraten. Vegetarier können unter anderem auf einen auch in Griechenland verbreiteten Klassiker aus dem Osmanischen Reich zurückgreifen: „İmam bayıldı“, „Der Imam fiel ihn Ohnmacht“, ist ein Gemüsegericht aus gefüllter Melanzani. Der Legende nach soll ein Imam ob des überaus köstlichen Geschmacks vor Entzücken in Ohnmacht gefallen sein, als er es zum ersten Mal probierte – wir sind keine Imame und sitzen fest im Sessel, aber sind dennoch begeistert: Die Aubergine ist sehr weich und zart, die exotisch-türkische Würzung toll.

Viel Spaß macht dazu übrigens auch ein Glaserl Retsina-Spritzer: Der harzige Geschmack des griechischen Weins schlechthin kommt dabei nicht ganz so stark heraus, dafür ist das Getränk umso erfrischender.

1 Meditarranean Food Bar in Graz: Kontakt und Öffnungszeiten

Körösistraße 10, 8010 Graz
Tel. 0665 65156305
facebook.com/1FoodBar

Öffnungszeiten (Küche):
Dienstag bis Freitag 12 bis 14 und 16.30 bis 20.45 Uhr
Samstag 12.30 bis 14.30 Uhr und 16.30 bis 20.30 Uhr
Sonntag und Montag Ruhetag