Der Schöckl für Bequeme

© Sandra Mathelitsch

Ich gestehe: Ich liebe den Blick von den Bergen hinunter ins Tal, bin aber keine begeisterte Wanderin und daher ehrliche Gondel-Nutzerin. Wenn die Berg-Sehnsucht groß, aber die freie Zeit knapp ist, gehört der Schöckl zu meinem Lieblings-Ziel. Mit dem Bus 250 ist man von der Innenstadt in rund 45 Minuten bei der Talstation der Seilbahn angekommen, dann geht's rasch hinauf in Richtung kühler Bergluft. Eine Runde zum Gipfelkreuz oder auch noch weiter ist Pflicht, ins Schwitzen kommt man dabei aber eher nicht und falls man doch ein Päuschen braucht, laden die Bänke zum Verweilen ein. Genauso wie die Gaststätten. Und bei kühleren Temperaturen (und einem noch kühleren Getränk) lässt sich herrlich entspannt die Aussicht genießen. Geschwitzt wird erst wieder, wenn man aus dem 250er in der Stadt aussteigt. Sandra Mathelitsch

Im Schatten des Leechwalds nach Mariatrost

Das Endziel: Die Basilika Mariatrost
Das Endziel: Die Basilika Mariatrost © Klz/ Stefan Pajman

Wir starten am Hilmteich, besonders Fleißige können hier schon eine Aufwärmrunde um den Teich drehen, der Blick aufs Schlössel ist von der kleinen Anhöhe direkt gegenüber besonders schön. Dann bietet der Leechwald eine Vielzahl von schattigen Wegen, um in Richtung der Basilika in Mariatrost – unserem Endziel – zu pilgern. So lässt sich der gut fünf Kilometer lange Spaziergang auch an einem warmen Sommertag gut meistern. Der Weg führt auch am Häuserl im Wald vorbei, wenn es einen Einkehrschwung braucht. An der Basilika angekommen, kann man über die Treppen zur 1er-Bim gelangen und mit dieser zurück zum Ausgangspunkt fahren. Momentan verkehren hier aber noch Ersatzbusse. Sonja Krause

Vom Thalersee zum Fürstenstand – und zurück

Das neue Restaurant am Plabutsch und die sanierte Aussichtsplattform
Das neue Restaurant am Plabutsch und die sanierte Aussichtsplattform © KK

Wer beim Thalersee-Parkplatz startet und über die kleine Holzbrücke in Richtung Wald geht, ist fast schon mittendrin im Abenteuer. Bergauf geht es zunächst über eine Schotterstraße, auf der wegen oftmals fahrender Mountainbiker Vorsicht geboten ist. Nach den ersten Minuten sind die Wege gut ausgeschildert – hält man sich rechts, landet man bei „Johann und Paul“, links geht es auf den Plabutsch. Wählt man diese Route, geht es bis zum Fürstenstand oder alternativ weiter in Richtung Gösting. Die Aussichtsplattform ist jedenfalls rund vier Kilometer vom Startpunkt entfernt, sie zu erreichen dauert je nach Kondition 60 bis 90 Minuten. Wer hungrig ist, kann sich im neuen Bergrestaurant stärken oder sich auf den Weg zurück machen, wo auch das Restaurant am Thalersee zum Verweilen einlädt. Michael Kloiber

Schloss St. Martin bis Orthacker

© Kanizaj Marija-m.

Bereits am Startpunkt der kleinen Wanderung wartet ein erster Höhepunkt. Vom Garten des Schloss St. Martin hat man einen Ausblick über ganz Graz und die angrenzenden Obstplantagen. Von dort aus geht es an der Kirche vorbei hinein in den Wald. Da der meiste Teil des Wegs im Wald liegt, ist die Wanderung auch im Hochsommer bestens geeignet. Dem Weg entlang kommt man an alten Weinhängen und Ruinen alter Weinkeller vorbei. Da der Weg mit einer gewissen Steigung und Stufen verbunden ist, sollte man jedenfalls gut zu Fuß sein. Durch den Wald geht es schließlich steil bergauf weiter in Richtung Gasthaus Orthacker. Dort wird man bereits vor der Gaststätte mit einem Sammelsurium an Tieren begrüßt. Bis 4. September ist das Gasthaus noch im Betriebsurlaub, danach kann man hier wieder eine Stärkung genießen. Die Wanderung ist auch mit tierischem Begleiter ideal. Marie Miedl-Rissner

Durch die Badlschlucht in Peggau

Wildromantisch: Die Badlschlucht
Wildromantisch: Die Badlschlucht © privat

Mit der S-Bahn nach Peggau oder über die S35-Abfahrt Badl direkt zum Startpunkt: Schnell erreicht man aus der Stadt ein verstecktes Naturparadies. Gefühlt ist es schon am Schluchteingang am Ende der verfallenden Badlwandgalerie um zehn Grad kühler als rundherum. Dann geht es zunächst gemächlich dem Bach entlang hinein in den wilder werdenden Canyon. Wasserdichtes Schuhwerk mit rutschfester Sohle sind schwer zu empfehlen, denn immer wieder quert man das Bachbett, auch größere Gesteinsbrocken und umgestürzte Bäume sind zu überklettern. Stahlstifte und -seile im Fels helfen bei den schwierigen Passagen weiter. Kinder finden im hinteren Teil der Schlucht einen markanten Felsen mit nahezu glatter Oberfläche, auf den man hinunterrutschen kann. Ein schattiger Wanderweg führt wieder hinunter in den Ort, nur das letzte Stück muss man leider auf der Straße zurücklegen. Wilfried Rombold

Eine Runde Kunst und dann: Platsch!

Ein Spaziergang tut‘s bei diesen Temperaturen auch. Besonders inspirierend und abwechslungsreich ist eine Runde durch den Österreichischen Skulpturenpark in Premstätten, den immer noch viel zu wenige Menschen aus Graz kennen. Zwischen Werken von Bruno Gironcoli, Peter Weibel, Yoko Ono und Erwin Wurm gibt es immer etwas Neues zu entdecken – auch für Kinder spannend. Garten- und Landschaftsfans kommen mit dem extravagant gestalteten Gelände und den wunderschönen Seerosen- und Lotusteichen auf ihre Kosten. Apropos Teich: Gleich daneben lockt der Schwarzlsee als Abkühlung. Und Platsch! Nina Müller

Zum Alpengarten Rannach

Neben dem Parkplatz vom Aiola im Schloss startet man die Wanderung am Falkenweg
Neben dem Parkplatz vom Aiola im Schloss startet man die Wanderung am Falkenweg © Andrea Rieger

Darf es eine entspannte Stadtwanderung in Graz und keine Bergtour sein, schätze ich Wege, auf denen sich Bewegung und gutes Essen verbinden lassen. Einer davon: Die Wanderung vom St. Veiter Schlössl (Start beim Falkenweg) zum Alpengarten Rannach. Das dortige Gasthaus öffnet von Donnerstag bis Sonntag seine Türen. Wer sich auf der schönen Terrasse stärken möchte, sollte vorab reservieren. Botanikfans werfen einen Blick auf den Garten selbst. Wer beim Alpengarten nur einen Zwischenstopp einlegen und nach Stattegg oder zum Fuß der Leber weiterwandern möchte, folgt den Wegweisern. Wer den Weg in Richtung St. Veiter Schlössl wieder zurückspaziert, für den bietet sich das Aiola im Schloss zum Einkehren an. Anreise: Mit dem Bus 53 bis zur Haltestelle St. Gotthard. Andrea Rieger