Die einen lieben es, die anderen bevorzugen so ziemlich alle anderen Sorten. An wenigen Eissorten scheiden sich die Geister so sehr wie beim Kaffeeeis. Nichtsdestotrotz wurde das koffeinhaltige Gefrorene heuer zur Eissorte des Jahres gekürt. Grund genug für die Eismacher von Eis Greissler, die in Graz in der Sporgasse eine beliebte Filiale betreiben, gleich sechs Varianten ins Angebot aufzunehmen. Macht mit dem „normalen“ Kaffeeeis, das man davor bereits in der Vitrine hatte, sogar siebenmal Kaffeeeis. Ein „neues Kaffeeerlebnis“ wollen die Eis-Greissler Andrea und Georg Blochberger ihrer Kundschaft damit bieten. Besonders wichtig für die Chefs der niederösterreichischen Firma: Es wurde „sorgfältig auf die Auswahl der Kaffeesorten und die Kombinationen mit weiteren Zutaten geachtet“, betonen sie, „damit das Eis nicht nur erfrischt, sondern auch richtig rund schmeckt!“
Wir durften auf Einladung von „Eis Greissler“ die neuen Kreationen verkosten. Und waren durchaus überrascht, denn Kaffeeeis ist keineswegs einfach Kaffeeeis – denn natürlich haben sich die Hersteller bemüht, möglichst unterschiedliche Varianten auszutüfteln. Für richtige Koffeinjunkies empfiehlt sich etwa das Espresso-Sorbet, das puren Kaffeegeschmack bietet, nicht zu süß, sehr erfrischend und mit Koffein-Kick (und außerdem vegan). Mit dem „Kaffee Crumble“ hat man eine weitere vegane Sorte auf Hafermilch-Basis im Angebot, diese besticht vor allem durch den Crumble – aus Karamell-Keksen, wie man sie oft zum Kaffee serviert bekommt. Die Sorte „Melange“ ist mit zwei Farben optisch besonders ansprechend und bietet dezenteres Milch-Kaffee-Aroma. Wer’s lieber süßer und nicht so kaffeelastig mag, könnte auf die Sorte „Eiskaffee“ setzen, die den heiß-kalten Eisbecher-Klassiker in einer Kugel Eis vereint. Apropos Klassiker: Auch den „Fiaker“, mit einem Schuss Rum, hat man als Inspiration zu einer Eissorte verwendet. Und wer es schokoladiger mag, kann auf den „Schokoccino“ aus Kaffee- und Schokoladeneis setzen, der nur einen kleinen Hauch von Kaffeegeschmack hat.
Unsere beiden Favoriten sind nur etwas für Erwachsene: Das Espresso-Sorbet (das sehr an das Americano-Eis der Eisperle erinnert, das leider nicht mehr angeboten wird) und der Fiaker – dank relativ hohem Koffeeingehalt und im zweiten Fall dazu noch Alkohol beide nicht für Kinder zu empfehlen.
Bis zum Dienstag gibt es in der Sporgasse, eine von zehn „Eis Greissler“-Filialen österreichweit, noch alle sieben Sorten zu verkosten. Ab dann gibt es täglich immer zwei abwechselnde Kaffeesorten.
Eisperle hat dreiteilige „Austrian Edition“
Bei den veganen Salons der Eisperle wechseln die Sorten ohnehin ständig. Derzeit hat man sich ein besonderes Special im Angebot, nämlich drei patriotische Sorten. Zur „Steirerliebe“, einer gefrorenen „Liebeserklärung an die Steiermark“ mit Kürbiskernen und Himbeersauce, die es sonst auch immer zum Aufsteirern gibt, kommen jetzt noch „Sachertorte“ (Schokoladeneis, Marillenröster und Schokostücke als Hommage an Wien) und „Powidlknödel“ (mit Mohneis und Zwetschkensauce als Waldviertler Klassiker neu interpretiert).
Warum überhaupt Eissorte des Jahres?
Festgelegt wird dieser Titel jedes Jahr von den österreichischen Eissalonbetreibern. 2024 fiel die Wahl auf Kaffeeeis – weil Kaffee besonders gerne in Eissalons bestellt wird, wie Andrew Nussbaumer, Sprecher der Eissalonbetreiber in der Wirtschaftskammer, weiß. Auch ein europäisches Eis des Jahres gibt es, das man hierzulande aber wohl eher selten finden wird. „Lütticher Waffeln“ heißt die Sorte mit Vanille- und Zimtgeschmack, die mit Waffeln garniert wird. Ausgesucht wurde die Sorte des Jahres heuer von Belgien. Im Vorjahr kam Österreich zum Zug – und suchte die Sorte „Apfelstrudel“ aus, die zugleich auch österreichisches Eis des Jahres war.
2022 war in Österreich die Wahl auf Schoko-Banane gefallen, 2021 war es Mozart, 2020 Erdnuss-Nougat.