Freitag, 9. August: Gefühlt mit 200 km/h kommt der Anruf eines Lesers der Kleinen Zeitung daher. Der Grund für das Tempo und den Ärger dahinter: Zwischen Gleisdorf und Graz habe soeben der IGL-100er auf der Autobahn geleuchtet – für alle Lenker. „Aber die Wenigsten halten sich daran“, ärgerte sich der Leser. Also kam einmal mehr die unweigerliche Frage: „Kontrolliert das überhaupt irgendwer?!“.

Ja. Weil es wiederholt Thema ist, hat die Kleine Zeitung schon einmal nachgefragt. Das Gefühl, es sei eh egal und dass ein Ignorieren der Feinstaub-Bremse keine Konsequenzen nach sich ziehe, „haben viele“, lachte Fritz Grundnig, Sprecher der Grazer Polizei, als wir ihn darauf ansprachen. Doch er könne „beruhigen“: „Selbstverständlich wird regelmäßig kontrolliert, auf verschiedene Art und Weise. Jedenfalls erhalten die Kollegen seitens des Landes Steiermark den Hinweis, dass das Tempolimit an den Überkopfanzeigen auf der Autobahn aktiviert wird, und starten in der Folge mit mobilen Geräten die Kontrollen.“ Grundnig erinnert dabei auch an die mögliche doppelte Bestrafung: „Immer wieder werden Autolenker erwischt, die nicht nur das IGL-100 ignorieren, sondern auch das Tempolimit von 130 km/h.“

So viele Verfahren im Jahr

Bleibt aber die wichtige Frage, wie viele IGL-100-Sünder nun auf steirischen Straßen erwischt werden? Das Büro von Landesrätin Ursula Lackner lieferte uns die Zahlen: In den letzten Jahren habe es steiermarkweit „durchschnittlich 22.000 Verfahren wegen Übertretungen gemäß IGL“ gegeben – und zwar pro Jahr! Übrigens: Die Überkopfanzeigen leuchten mittlerweile immer seltener aufgrund einer hohen Feinstaubbelastung auf – sondern vielmehr wegen der Stickstoffoxid-Werte.