Um das Portal rankt sich liebliche florale Zierde, feine Ornamente betonen die Fenster, von der Fassade heben sich zierliche Balkone und Erker und ab, ein Türmchen krönt den Erker, der sich über drei Stockwerke zieht. Das stattliche Eckhaus mit seinen schmucken Giebeln wurde, wie die großen Ziffern wissen lassen, im Jahr 1907 erbaut und ist ein Schmuckstück des Jugendstils. Das Gebäude empfängt beim Eintritt vom Felix-Dahn-Platz in die Nibelungengasse und kündet, was hier vorzufinden ist. „Die Nibelungengasse wurde als bürgerliche Wohnstraße geplant. Daher gibt es hier auch nur ganz wenige Geschäfte. Bis 1884 hielt sich jedoch auch die Bezeichnung „Wäschergasse“, weil bis zum 18. Jahrhundert die Wäscherinnen am damals offenen Grazbach arbeiteten“, wirft Stadthistoriker Karl Kubinzky ein, während Lilly noch immer wie versonnen vor dem Jugendstil-Haus sitzt, doch nicht die Schönheit des Gemäuers hat es ihr angetan, sondern die Aussicht auf ein verheißenes Leckerli für braves Verhalten.