Der moderne Fußball kennt offenbar keine Verschnaufpause: Eben erst haben der GAK und Sturm jeweils den Meistertitel gefeiert, vor gefühlten zwei Tagen wurde das Finale der Europameisterschaft abgepfiffen – schon steht die neue Bundesligasaison in Österreich vor der Tür. Am 2. August erfolgt bereits der Anpfiff, den Auftakt macht „Aufsteiger“ GAK gegen die Bullen aus Salzburg. Und zwar in der Merkur-Arena in Graz-Liebenau, die ja ungeachtet aller Debatten und Studien weiterhin die Heimat sowohl der Roten als auch von Sturm Graz ist. Im Windschatten der Diskussionen wurde aber beschlossen, das Liebenauer Stadion aufzurüsten – im Rathaus spricht man gar vom „größten Sicherheitspaket seit der Stadioneröffnung 1997“. Rund 2,5 Millionen Euro werden dafür investiert, die einzelnen Schritte werden laut Politik „nach Prioritäten umgesetzt“ und bis Februar 2025 abgeschlossen.

Was ist bereits erledigt? Der Auswärtssektor ist schon mit neuen Trennelementen aus Glas ausgestattet. „Diese bieten nicht nur eine gute Sicht auf das Spielfeld, sondern sind auch druckresistent und schwer zu übersteigen. Die gleichen Absperrelemente werden auch seitlich des erweiterten GAK-Heimsektors sowie in der Nordkurve, der Heimat der Sturm-Fans, installiert. Diese befinden sich derzeit in Produktion und werden bis spätestens Anfang September verbaut“, heißt es am Mittwoch. Das bedeute, dass eine der wesentlichsten Maßnahmen, die das Übersteigen von Fansektoren („Wie beim letzten Derby mit seinen besorgniserregenden Szenen“, betont man im Rathaus) verhindern soll, vor dem nächsten Derby Sturm gegen GAK im Oktober bereitstehen werde.

Treffen mit GAK-Fanvertretern

„Wie bereits verlautbart, wird aufgrund der Produktionszeiten die Umstellung des GAK-Sektors von fixen Sitz- auf modulare Sitz-/Stehplätze in der Winterpause umgesetzt“, heißt es weiters. Als Reaktion auf den jüngsten Unmut einiger GAK-Fangruppen wird es auch am morgigen Donnerstag zu einem Treffen mit dem Stadionmanagement kommen – der Inhalt: Das gewünschte „Vorsängerpodest“ soll im Detail besprochen und anschließend „so schnell wie möglich“ umgesetzt werden.

Stadtrat Manfred Eber mit Barbara Muhr, Geschäftsführerin des Stadionmanagements, vor den neuen Glaswänden
Stadtrat Manfred Eber mit Barbara Muhr, Geschäftsführerin des Stadionmanagements, vor den neuen Glaswänden © Büro Eber

Unter „Weitere Sicherheitsmaßnahmen“ listen Stadt und Stadionmanagement folgende Punkte auf: mobile Absperrungen auf Verteilerebene (abgeschlossen), zusätzlicher Zugang für Sicherheitskräfte zu den Sektoren 25 und 26 (abgeschlossen), Fluchtweg für Kantinenpersonal Gästesektor (abgeschlossen),  60 fix montierte Abfallbehälter (kommen im Winter 2024/25), Installierung zusätzlicher Drehportalkreuze (Winter 2024/25), WC-Anlage am Stadionvorplatz (Winter 2024/25).

Grundstückskauf: Das steckt dahinter

Damit nicht genug: Damit das Liebenauer Stadion die aktuellen Champions-League-Vorgaben erreicht, wird die Stadt eine Liegenschaft in der Liebenauer Hauptstraße – direkt neben der Stadiongarageneinfahrt – erwerben, um den Auswärtsbusparkplatz und die TV-Abstellfläche „entsprechend zu erweitern“. Dies soll außerdem „zu einer Entlastung der leidgeplagten Anwohner führen und der Polizei bessere Möglichkeiten bieten, mit den Auswärtsfans umzugehen. Für das derzeit auf der Fläche befindliche Haus wird in den nächsten Wochen der Abrissbescheid ergehen, um Platz für den Parkplatz zu schaffen“, heißt es seitens der Stadt. „Ich freue mich schon auf die vielen spannenden Spiele der beiden Grazer Bundesligisten im Liebenauer Stadion. Dank der umfassenden Sicherheitsmaßnahmen erhöhen wir den Schutz aller Besuchenden und Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeiter“, betont der zuständige Stadtrat Manfred Eber (KPÖ).