Über Worte wie „Die kennt hier kein A...“ hat sich wohl selten eine Band überhaupt jemals gefreut. The Incredible Staggers aber sehr wohl: Denn die kultige Garage-Band aus Graz um Wild Evel wird damit in der NDR-Dokumentation „Schallplattenjäger auf Schatzsuche“ erwähnt, als ein Plattensammler begeistert seine neueste Errungenschaft herzeigt: Die Vinylsingle „Wild Teens“, ergattert durch einen Tausch um 50 Euro. Die auf rund 300 Stück limitierte 7-Inch-Platte des vor 2004 erschienenen Songs (beim letzten Styrian Sounds wurde das 20. Jubiläum gefeiert) wird im Netz sogar um bis zu 100 Euro gehandelt.

Resi Reiner ist ein Superstar in den USA – zumindest in der neuen Single

„Die kennt hier kein A...“, das hört man über Resi Reiner zuletzt auch aus Deutschland immer seltener. Jetzt singt sie gar „In Amerika bin ich ein Star“. Derweil sind ist das zwar erst eine Zeile aus der nächsten, diesen Freitag erscheinenden Single „god bless amerika“. Es ist die erste Reiner nach ihrem vor einem knappen Jahr erschienenen Debüt-Album „Weißt Du, was ich mein?!“, aber man traut der jungen Wahlwienerin aus Graz, die vor zwei Jahren zum Spaß mit der Musik angefangen hat und heuer u. a. am Donauinselfest spielte, einiges zu. Sie sich auch – deshalb „verarbeitet“ sie in der Single schon einmal ihren Überraschungserfolg in den USA mit ausverkauften Hallen und ständigem Radio-Airplay.

Sommer-Songs von Granada und Pandora‘s Kleine Schwester

Granada
Granada © APA / Eva Manhart

Den guten alten Sommersong gibt es auch nach wie vor. Pandora‘s Kleine Schwester, eine Tanzkapelle mit reichlich Auftrittserfahrung im Schwimmbad, schicken etwa die Single „Synchronschwimmen“ an den Start, die auch im Becken Lust auf ein beschwingtes Tänzchen macht („Ich weiß, dir fehlt der Glaube – an meine Rüschen-Badehaube“).

Und bei Granada, die schon mehrfach Sommerliches veröffentlicht haben, herrscht bestes „Badewetter“: „Erst wenn die Schweißperln rinnen, Überhand vom Körper gwinnen, Host du den Himmel erlebt“, heißt es da. Neben Baden ist die Band um Thomas Petritsch damit beschäftigt, gute Laune unters Konzertfolk zu bringen. Der Orpheum-Gig im Oktober im Orpheum ist nahezu ausverkauft, schon jetzt sollte man sicher aber auch Karten für 2025 besorgen: Im August und September feiern Granada ihr zehnjähriges Jubiläum mit Shows u.a. in der Wiener Arena und den Kasematten in Graz. Und: Seit ein paar Tagen auf Youtube online ist eine Kurzdoku zur „unter Umständen“-Tour.

Alle Achtung: Zehnter Geburtstag wird groß gefeiert

Sie sind nicht die einzigen, die dem 10. Bandgeburtstag entgegenfiebern: Alle Achtung, derzeit mit der Single „Josefine“ am Start, laden am 27. und 28. September in Thal zum zweitägigen Jubiläumskonzert. Dabei sind unter anderem Freunde und Weggefährten wie Edmund, Paul Pizzera, Anna-Sophie, The Clairvoyants und Caroline Athanasiadis. Der Vorverkauf läuft.

Vier Mal Dialektiges

„Meisterwerke der Bedeutungslosigkeit“ nennt Georg Laube sein neues und bereits siebtes Dialekt-Rock-Album ganz selbstbewusst, zugleich ist es aber eine Hommage an die ganz großen – wie etwa Bob Dylan in der letzten und titelgebenden Nummer.

Dialekt-Singer-Songwriter Julian Grabmayer hat kürzlich mit der Single „Taunzn“ Erfolge in der Schlagerparade gefeiert, jetzt schlägt er – passend zum Lagerfeuer – ruhigere Töne an und erinnert sich mit „Papierflieger“ auf persönlich-emotionale Weise an seine Kindheit. „I mecht mit dir wieder Papierflieger baun, an Stan ins Wossa haun, am Logerfeier sitzn und die gonze Nocht in Himmel schaun - wie frihra wie ma kla worn“

Julian Grabmayer

Noch einmal Dialekt-Rock: daschlacha alias Peter Schlacher hat sich mit seinem Fußball-Song „Spitz, spitzer, Austria!“ über weit mehr als 100.000 Aufrufe auf Youtube und lobende Kommentare wie „Ich war für Deutschland aber jetzt schon Austria“ freuen dürfen – „Und das ohne AirPlay, irgendwo als No-Name!“. Jetzt legt er mit „Muass I?“ eine neue Single nach. „Wenn man hinterfragt, was man wirklich ‚muss‘ und was einem die Gesellschaft als Zwang auferlegt, wird man doch vielleicht zu dem Schluss kommen, dass man eigentlich gar nicht viel so muss, um einfach zufrieden sein zu können“, gibt der Künstler uns zum Song als Information mit. Nachsatz: „Ahja!: ‚Muass I?‘ muss man gehört/gesehen haben!“:

Sakrales von Unorthodox Radio

Zwischen den Stühlen von R‘n‘B, Neo-Soul und Jazz nimmt die junge Grazer Band Unorthodox Radio Platz im Sesselkreis. Mit „Broadcasting“ haben sie jetzt ihr erstes Album vorgestellt, für den Song „Holy“ gibt es ein außergewöhnliches Video dazu. Das durfte die Band mit Genehmigung von Andräpfarrer Alois Kölbl in der Grazer Andräkirche filmen. Live gibt es sie am 26. Juli am Citypeach zu erleben, dann am 3. August bei den Sunny Days in Dietersdorf.

Musikalisches Werk von Tom Lohner und Mina Caputo

Beim Novarock Festival hat der bildende Künstler Tom Lohner seine Kollaboration mit Mina Camputa, Sängerin der 90er-Kultband Lofe of Agony, erstmals vorgestellt. Caputo und Lohner schufen das gemeinsame Kunstwerk „The Bowie and Warhol Wonderland“, das erstmals auf dem Festival Backstage bei der Red Bull Bühne präsentiert wurde, eine brandneue Zusammenarbeit beider Künstler. Für das Bild haben die beiden ihre unterschiedlichen kreativen Prozesse und Stile in ein gemeinsames Werk vereinigt. Bei einem Bild soll es nicht bleiben – das Projekt soll den Beginn einer aufregenden Reise für Caputo und Lohner darstellen, die darauf abzielten, voneinander zu lernen und andere zu inspirieren. Das Werk ist derzeit in der Bakerhouse Gallery Graz ausgestellt.

Mina Caputo und Tom Lohner
Mina Caputo und Tom Lohner © Matthias Heschl

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