Seit Sonntagnacht war die A 9 zwischen Knoten St. Michael und Deutschfeistritz nach den starken Regenfällen aus Sicherheitsgründen in Richtung Süden gesperrt. „Zwei Hangbereiche sind in Bewegung geraten. Der Verkehr wird über die S 6 und die S 35 umgeleitet“, teilte die Asfinag mit. Schotter und Erdreich von einem Forstweg rund 200 Meter oberhalb der A 9 sind abgegangen.

Um 11 Uhr konnte man am Montag wieder einen Fahrstreifen freigeben. „Der zweite Fahrstreifen wird voraussichtlich aber noch bis Dienstagabend gesperrt bleiben müssen.“ Die Muren seien wie schon im Juni im Bereich Übelbach, etwas südlich von der Anschlussstelle Übelbach, abgegangen. Im Hintergrund laufen die Hangsanierungen weiter, Ende August sollten diese Arbeiten zu Ende sein.

Auf Schiene ist unterdessen die Südbahn: Der Abschnitt zwischen Unzmarkt und Friesach konnte am Sonntagabend wieder freigegeben werden. Hingegen bleibt ein GKB-Streckenabschnitt zwischen Söding-Mooskirchen und Köflach bis Dienstagabend unterbrochen, Mittwochfrüh sollten die Züge wieder plangemäß verkehren.

Südlich von der A 9-Anschlussstelle Übelbach gingen kleinere Muren ab
Südlich von der A 9-Anschlussstelle Übelbach gingen kleinere Muren ab © asfinag

Abdeckung abgedeckt

Eine stürmische Nacht erlebten auch die Floriani aus Kapfenberg-Stadt und St. Kathrein an der Laming. Mit der Drehleiter musste eine Dachabdeckung eines Wohnhauses repariert und neu montiert werden.

Starkregen in Graz

Die stabil prognostizierte Wetterlage schlug Sonntagabend um. In Teilen des Landes regnete es, besonders heftig in der Landeshauptstadt sowie im Norden und Osten von Graz-Umgebung. Hier war es stürmisch, etwa 45 Minuten ging während eines Gewitters Starkregen nieder. Laut Ubimet waren es bis zu 44,5 Millimeter bei der Universität Graz – damit war die Messstation österreichweit Spitzenreiter. Auch über Teile von Bruck-Mürzzuschlag, Voitsberg und Deutschlandsberg zogen Unwetter hinweg.

Binnen drei Stunden waren bis 22 Uhr knapp 2000 Blitze über der Steiermark zu sehen. Die Berufsfeuerwehr Graz musste zu zahlreichen Einsätzen ausrücken, Keller wurden überflutet, Äste stürzten herab. Immerhin wurden an der Mur am Abend Böen mit bis zu 54 Kilometern pro Stunde gemessen, meldete Ubimet.

Oberleitungsschaden bremst Tram aus

Das genaue Ausmaß der Schäden war zunächst noch nicht bekannt. In Stadtbezirk Andritz dürfte es jedenfalls einen Oberleitungsschaden gegeben haben, der nicht zuletzt die Straßenbahnen ausbremsten. Die Fanzone zum EM-Finale am Karmeliterplatz musste kurzfristig evakuiert werden, ging dann aber weiter.

© Die Steiermark führt die Niederschlags-Statistik an

Die neue Woche bringt jedenfalls weiterhin sommerliche Temperaturen mit bis zu 35 Grad am Dienstag, auch Tropennächten mit über 20 Grad bleiben im urbanen Raum möglich. Zumindest heute sollten die Unwetter aber eine Pause machen.