Eine Traube an begeisterten Passantinnen und Passanten bildete sich am frühen Sonntagmorgen bei den Absperrungen rund um die Tegetthoffbrücke. Zu sehen gab es etwas nicht Alltägliches: Ein 64 Meter langes, drei Meter hohes und sechs Meter breites Brückenteil mit einem Gewicht von sage und schreibe 320 Tonnen - das sogenannte Tandem Nord - wurde mittels schwerem Gerät erfolgreich eingehängt. Damit ist nach der Installation des südlichen Brückenteils im Mai ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur neuen Tegetthoffbrücke erreicht.

Die Kleine Zeitung war mit der Videokamera dabei:

Als Nächstes wird bis Anfang August das Mittelfeld der Brückenkonstruktion verbaut, ehe es an die Asphaltierung und Errichtung der Fahrbahnplatte geht. Im Oktober werden dann die Gleisarbeiten für die neue Straßenbahnlinie stattfinden. Das ist ja überhaupt der Grund für diese aufwendige „statische Ertüchtigung“ der Brücke: Dass künftig die Straßenbahnlinien 16 und 17 (quasi die Zwillinge von 6 und 7) durch die Neutorgasse über die Brücke und dann durch die Belgier- und Vorbeckgasse fahren werden, um eine Entlastung für das Nadelöhr Herrengasse zu schaffen.

Auch wenn die Straßenbahn erst im November 2025 loslegen wird – die Neutorgasse ist zwar schon fertig, Belgier- und Vorbeckgasse fehlen aber noch –, wird die Tegetthoffbrücke selbst mit 29. November für den Verkehr freigegeben werden. Die Brücke ist dann um 1,25 Meter breiter als früher, der Querschnitt sieht links und rechts eine breite Fläche für Fußgänger und Radfahrer vor (Mischnutzung), Autofahrer können Richtung Andreas Hofer-Platz geradeaus und haben eine zusätzliche Linksabbiegespur Richtung Kastner-Tiefgarage. Richtung Westen gibt es eine Spur gerade aus; will man auf den Grieskai Richtung Süden kommen, muss man eine kleine Schleife fahren drei Mal rechts lenken: rein in die nördliche Griesgasse, rechts in die kurze Igelgasse und wieder rechts auf den Kai.