Die Grazer erklimmen ihren Lieblingsberg auf unterschiedlichsten Routen. Wer es ein wenig ruhiger haben möchte und doch die Höhenmeter nicht scheut, bricht von Stattegg oder Kalkleiten in Richtung Schöcklgipfel auf. Kurz vor dem Ziel wartet mit der Johann-Waller-Hütte eine Labestation. Auf die Aussicht auf Graz muss man von der großen Terrasse aus zwar verzichten. Dafür ist die Waldlichtung, auf der sich die Hütte befindet, so zauberhaft, dass man den Gipfel auch einmal Gipfel sein lassen kann.

Wir entscheiden uns für Kasnudeln auf der großen Sonnenterrasse statt für den Gipfelsieg und für einen ersten Test, was Pächter Markus Gasser auf der großen Terrasse der Johann-Waller-Hütte serviert. Gasser hat die Naturfreundehütte Anfang Juni von seinem Vorgänger Felix Winkler übernommen. Die Tageskarte hält man kurz nach dem Start bewusst übersichtlich. Die Klassiker Kaspressknödelsuppe (5,80 Euro) und Fritattensuppe (4,70 Euro) sind ebenso darauf zu finden wie diverse Brote. Wir entscheiden uns für die Kärntner Kasnudeln (15,80 Euro), die geschmacklich das versprechen, was man uns angekündigt hat: Eingekauft werden sie in einer Kärntner Nudelmanufaktur. Der Teig schön dünn, die Fülle geschmacklich top.

Kasnudeln, die auf der Johann-Waller-Hütte serviert werden
Kasnudeln, die auf der Johann-Waller-Hütte serviert werden © Andrea Rieger

Ganz kann die etwas klein geratene Portion unseren Hunger nach der längeren Wanderung allerdings nicht stillen. Das verschafft uns die Gelegenheit, auch noch die Kuchen (das Stück 4,40 Euro) zu verkosten. Fazit am Tisch, ob man nun zum Kirsch-Gitterkuchen oder zum Topfenkirschkuchen gegriffen hat: schmeckt, als hätte die Oma den Kuchen gerade aus dem Backrohr genommen. Daumen hoch auch dafür, dass es am Berg einen Kaffee gibt, der den Vergleich mit einem Kaffeehaus in der Stadt nicht scheuen muss. Das Service besticht mit entspannter Freundlichkeit.

Kuchen und Kaffee
Kuchen und Kaffee © Andrea Rieger

Und noch drei Tipps: Wer es gemütlich angehen will, fährt mit der Gondel bis zur Schöckl-Bergstation und geht von dort nur rund 20 Minuten bergab zur Johann-Waller-Hütte. Wer stadtnah - zum Beispiel mit Kindern - ein kleines Abenteuer erleben möchte, übernachtet im Hüttenlager, das erst vor Kurzem saniert wurde. Wer möchte, kann im Bereich der Hütte auch sein Zelt aufschlagen.