Fast 30 Jahre lang war er eine Institution am Campus der Karl-Franzens-Universität Graz: Alfred Fasser und Monika Burian vom „Milchstandl“ versorgten schon frühmorgens die Menschen mit Kaffee, kalten Getränken, Süßem und Deftigem. Während der Campus sich über die Jahre immer wieder veränderte – unweit gab es ja etwa erst kürzlich den Spatenstich für den Neubau des Center of Physics – und immer neue Generationen von Studierenden kamen und gingen, blieb das Milchstandl immer konstant, auf neue Jausen-Trends konnte man getrost verzichten, schmecken musste es.
„Wir hören auf“, war dementsprechend auch auf einem handgeschriebenen Schild zu lesen, samt liebevollem Dankeschön an die vielen Menschen, die sich hier eine Jause geholt haben – bei Weitem nicht nur Studierende, sondern auch Nacht- und Schichtarbeiter, Frühaufsteher und Uni-Mitarbeiter zählten zur Kundschaft. Nach 27 Jahren gehen Alfred und Monika, wie sie liebevoll genannt wurden, in Pension. Die Klappe des hellgrünen Wagens bleibt mit Juli 2024 geschlossen. Für die beiden sei es Zeit, auf Wiedersehen zu sagen und einen neuen Abschnitt im Leben zu beginnen, wie sie dem Kommunikationsteam der Uni Graz erzählten: Nach den vielen Jahren des Frühaufstehens können sie nun auch mehrmals unter der Woche länger schlafen und die Zeit so richtig genießen – um sich noch unbekannte Ecken von Österreich anzusehen, „und auch im Garten wartet viel Arbeit.“ Die Gäste werden ihnen aber fehlen, haben die beiden doch über die vielen Jahre viele Freunde gewonnen und auch viel erlebt. „Diese Erinnerungen bleiben uns.“
Nachfolge wohl ab Herbst, aber neuer Standort
Wer nun die kulinarische Nächst-Versorgung am Campus übernimmt, steht noch nicht fest. Vor der Sommerpause sind derzeit das „Libresso“ im Hauptgebäude und das „Uni-Cafe“ in der Heinrichstraße 36 noch ein paar Tage länger geöffnet, das Kaffeehaus mit der Terrasse vor der Unibibliothek ist bis 19. Juli offen, das Uni-Cafe bis 5. Juli. Beide werden ab der zweiten Septemberwoche wieder ihre Tore öffnen.
Was den Imbissstand angeht, werde es keine nahtlose Nachfolge und Übernahme geben, „aber wir sind mit Interessenten im Gespräch“, verrät Raimund Klöckl aus der Wirtschaftsabteilung der Uni Graz. Bis zum Beginn des Wintersemesters 2024 solle es aber eine Lösung geben. Fix ist allerdings: Der bekannte Standort beim Universitätsplatz 4 wird aufgelassen, hier müssen Vorbereitungen für den geplanten Umbau und die Erweiterung des Gebäudes getroffen werden. Der Stand – ob es derselbe in Grün ist, bleibt noch offen – soll ein paar Meter weiter rücken und links vor dem Stiegenaufgang zum Resowi-Gebäude platziert.