Fast jedes Videos von ihm ist gleich aufgebaut: Joshua Monis liegt auf der Couch und spielt ein Videospiel. Seine Freundin unterbricht ihn und beginnt mit einer Gesichtspflege. Dabei wird jedes Mal eine andere Gesichtsmaske getestet. Teilweise erhalten diese Videos Millionen Aufrufe. Dem 28-jährigen Grazer folgen aktuell über 14 Millionen Menschen.

Gescheiterte Fußballkarriere

Eigentlich wollte Monis einen ganz anderen Weg einschlagen. Als Jugendlicher hat er begonnen, Fußball zu spielen und spielte in der Akademie von Sturm Graz. Nach der Matura hat er auch ein Sport-Studium angefangen. Aufgrund von Verletzungen musste er aber den Traum der Fußballkarriere aufgeben. Eine Zeit lang arbeitete Monis danach in einer Bank, bis sich im Lockdown unerwartet eine neue Karriere aufgetan hat.

„Ich bin dann in die Bank arbeiten gegangen und das war auch der Moment, wo ich irgendwas gebraucht habe. Ein Hobby oder eine Beschäftigung nebenbei. Dann habe ich angefangen, Videos hochzuladen“, erzählt Monis. Relativ schnell hat er gemerkt, dass die Videos gut ankommen. „Über die Plattform habe ich dann auch meine Freundin kennengelernt. Sie hat mir dann auch gezeigt, was ich besser machen kann.“

Durchbruch mit Maskenvideos

Den endgültigen Durchbruch brachten dem Grazer seine Gesichtsmasken-Videos ein. Gemeinsam mit seiner Freundin testet er regelmäßig verschiedene Gesichtspflegeprodukte aus. „Wir haben immer Videos gesehen, wo die Freunde ihre Freundinnen schminken und die Haut pflegen. Wir haben uns dann gedacht, warum machen wir es nicht mal umgekehrt“, erklärt Monis, wie es zu den Maskenvideos kam.

Realisiert, dass ihm 14 Millionen Menschen folgen, hat der Grazer immer noch nicht. „Das sind mehr Menschen, als Österreich Einwohner hat“, sagt Monis. „Das wird nie normal. Ich denke mir immer: Wann ist das passiert?“

Vorbildfunktion und Schattenseiten

Dass er mit dieser Menge an Follower auch eine Vorbildfunktion hat, ist Monis bewusst. „Ich denke schon oft darüber nach, was ich poste und wie ich mich gebe“, meint Monis. Ihm ist bewusst, dass er nicht alles hochladen kann. Tabak- und Alkoholwerbung sind für ihn tabu. „Es begleitet mich schon 24/7“, spricht Monis über die Schattenseiten des Berufs. „Selbst im Urlaub wird der ganze Tag genutzt, um Content zu drehen.“ Abschalten kann er aber trotzdem ab und zu – mit Videospielen.

Monis zählt mit seinen 14 Millionen Followern zu den größten Influencern im deutschsprachigen Raum. Aktuell ist er auch für den „Nickelodeon Kids Choice Awards 2024“ nominiert. „Es gibt so viele tolle Content Creator und jetzt bin ich, ein Boy aus Graz, da nominiert“, freut sich Monis.