Die Forderung von Anrainern wurde erfüllt, Beschwerden habe es keine gegeben – so fasst Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) das Pilotprojekt „Anrainerparken“ im Univiertel zusammen. Nachdem dort durch die Umgestaltung der Zinzendorfgasse und der Baustelle zum Center of Physics zahlreiche Autoparkplätze weggefallen sind, hat die Stadt mit jenem Modell reagiert, das es in Wien bereits länger gibt: 25 Prozent aller Stellplätze in der Blauen Zone innerhalb eines definierten Gebietes sind für Bewohner reserviert.
Das kommt nun auch im Neutorviertel, und zwar noch im Juni. Die Straßen rund um die Kaiserfeldgasse werden ja teils zu Begegnungszonen, Verkehrsführungen werden geändert, Autoparkplätze gestrichen, Radwege etabliert, Bäume gepflanzt. Nach der Kritik so mancher Anrainer, die sich fragten, wo sie denn künftig ihre Pkw abstellen können, reagiert die Stadt nun: am Marburger Kai, in der Kalchberg-, Kaiserfeld-, Rauber- sowie Nelkengasse sowie am Joanneumring gibt es insgesamt 60 ausgewiesene Anrainerparkplätze – für alle mit einer Parkgenehmigung für das Gebiet 1.
Reservierte Parkplätze, aber kein Anrecht auf einen bestimmten Stellplatz
Davor gab es „eine umfassende Analyse des bestehenden Parkraums“ samt einer Erhebung der Auslastung. „Bei der Verteilung der neuen Bewohnerparkplätze wurde auf die Wohnbevölkerung aber auch auf Geschäftstreibende und Arztpraxen Rücksicht genommen“, heißt es seitens der Stadt. Für die Bewohner selbst bedeutet das keinen Mehraufwand, es braucht keine zusätzlichen bürokratischen Schritte. Aber: Es gibt kein Anrecht auf einen bestimmten Parkplatz.
Im Univiertel sind es die Straßen zwischen Glacis, Heinrich- und Elisabethstraße sowie Geidorfgürtel, in denen das Anrainerparken seit einem knappen Jahr gilt. 1537 Fragebögen wurden für die Evaluierung verschickt, 35 Prozent kamen auch ausgefüllt zurück. Eine „beachtliche Quote“, findet man bei der Stadt. Noch beachtlicher das Ergebnis: 63 Prozent sind mit der Maßnahme zufrieden und sehr zufrieden. Damit sei „eine hohe Akzeptanz“ gegeben.
Schwentners Fazit: „Wir entsprechen damit dem großen Wunsch der Leute nach gesicherten Parkmöglichkeiten.“