Der Grazathlon, bei dem mehr als 6000 Läufer und Läuferinnen am Samstag auf ihre Kosten kamen, ist Geschichte. Die Hindernisse mit so vielsagenden Namen wie „Hupf in Gatsch“ sind weggeräumt. Gatsch ist im Augarten, wo Start, Ziel und acht Hindernisse zu finden waren, allerdings noch immer allgegenwärtig. In der Nähe der großen Murnockerl: großflächiger Matsch. Ein noch schlimmerer Anblick bietet sich beim Kinderspielplatz. Der Fußballwiese ist anzusehen, dass hier mit schwerem Gerät Material an- und abtransportiert wurde. In den Gatschrillen, die sich in die Wiese hineinziehen, sammelt sich das Wasser.

„Bei diesen Wetterkapriolen lässt sich ein Schaden nicht verhindern“, verweist Georg Ribitsch von der Veranstaltungsagentur auf den starken Regen, der den Boden extrem aufgeweicht hat. Bei einem Teil der verwüsteten Stellen gelte: Schon vor dem Lauf war hier nur Erde zu finden. Bei der Fußballwiese seien Lastplatten zum Einsatz gekommen. „Eine so große Wiese kann man allerdings nicht abdecken“, räumt er ein. Die Schlammlöcher sollen noch diese Woche begradigt, die Spurrillen aufgefüllt werden.

Wenig Freude hat der Leiter der Abteilung für Grünraum und Gewässer der Stadt Graz, Robert Wiener, mit dem Zustand des Parks. „Das ist bitter, und es folgen demnächst ja die nächsten Veranstaltungen“, so der Experte. „Von fachlicher Seite muss man sich fragen, ob die Schäden, die so eine Veranstaltung in einem öffentlichen Park anrichtet, nicht den Nutzen übersteigen“, stellt er Großevents im Park überhaupt infrage. „Der Park ist so beliebt, dass wir schon im normalen Betrieb am Ende der Fahnenstange angelangt sind“, unterstreicht er. Und: „Die Erde wird durch Lkw massiv verdichtet, das muss bis in tiefere Schichten aufgelockert werden. Und die Wurzeln der Bäume werden langfristig geschädigt“.

Im Büro des zuständigen Stadtrats Manfred Eber (KPÖ) verweist man auf bereits getroffene Maßnahmen: Die Zahl der Events wurde eingeschränkt, seit heuer zahlen Veranstalter eine Kaution von 10.000 Euro. Die provisorische Behebung des Schadens zahle der Veranstalter. Kosten für Sanierungsmaßnahmen, die erst gegen Jahresende sinnvoll sind, werden unter den Veranstaltern der größten Events aufgeteilt. Dazu zählen Grazathlon, Augartenfest und Chiala Afrika. An ein Ende der Events ist von politischer Seite nicht gedacht.