In den frühen Abendstunden des Samstag, als die heftige Gewitterfront über den Norden von Graz zog, hatte es Semriach zunächst noch nicht so stark getroffen, die Feuerwehr half in Deutschfeistritz mit. Dann traf es aber auch den eigenen Löschbereich. 18 Einsatzadressen mussten am Samstag abgearbeitet werden, mehrere Keller waren bis zu zwei Meter unter Wasser, einige Bäche traten über die Ufer und zahlreiche Muren und Hangrutschungen erschwerten die Arbeiten.
Kesselfallklamm noch länger gesperrt
Ein Pkw wurde sogar von den Wassermassen mitgerissen und in die Kesselfallklamm gespült. „Das ist extrem ungewöhnlich und zeigt, wie heftig die Wassermassen waren“, sagte der Semriacher Bürgermeister Gottfried Rieger zur Wochenzeitung „Der Grazer“. Die Schäden am Kesselfall seien vor allem im oberen Bereich groß, Stege und Leitern sind beschädigt worden. Die Klamm ist derzeit gesperrt, wie lange die Sperre andauert, ist derzeit noch unklar. Das beliebte Ausflugsziel ist auf einer Länge von rund 600 Metern mit 66 Brücken gesichert. Sie ist seit 1904 in Betrieb und wurde bereits bei der Eröffnung von mehr als 1000 Gästen besucht. Sie wurde erst 2021 umfassend saniert.
Am Sonntag in der Früh gab es erneut Sirenenalarm für die Feuerwehr in Semriach, die Arbeiten mussten fortgesetzt werden und provisorische Hochwasserbarrikaden zu kontrolliert. Erneut folgten einige neue Einsatzadressen. Überwiegend wurde man zu Auspump- und Hangsicherungsarbeiten gerufen.
Man bittet die Bevölkerung, eingerichtete Straßensperren zur eigenen Sicherheit unbedingt zu beachten. Es besteht teilweise akute Hangrutschgefahr.