Egal, ob beim Schach, am Fußballfeld oder an der Kletterwand. Die „Hobby Lobby“ Steiermark sorgt seit einem Jahr für Freizeitspaß bei Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien. 240 Kinder (von neun bis 14 Jahren) nutzten das Angebot und probierten neue Sportarten aus. Während sich die aktuelle Kursphase dem Ende zuneigt, ist die nächste im Herbst bereits in Planung.
Neben den Standardsportarten Fußball, Basketball und Volleyball können sich die Kinder auch in der Kampfkunst Aikido, Klettern, Bouldern und Co. probieren. Alle, die sich lieber kreativ ausleben möchten, können Malen, Zeichnen und Töpfern oder sich in Robotics versuchen. Neben den Freizeitaktivitäten bietet die Organisation auch gratis Nachhilfe an.
Spaß und neue Freundschaften
Dass das Angebot von den Schülerinnen und Schülern gut angenommen wurde, zeigte sich beim Sommerfest. „Ich habe mich für Volleyball entscheiden, da ich mich schon lange dafür interessiert habe und es mir in der Schule immer Spaß gemacht hat“, erzählt die 13-jährige Leandra Mernik. Nach der ersten Kursphase steht für sie fest: Im Herbst geht es zurück aufs Spielfeld.
Auch die elfjährige Stera Inan und die zwölfjährige Elif Kibar möchten ihrem neu gefundenen Zeitvertreib treu bleiben. „Mir gefällt Basketball sehr gut, es wird nie langweilig. Aber am besten ist das Match“, meint Stera. Eine Meinung, die Elif teilt: „Wir spielen jedes Mal Match und das macht einfach Spaß“, sagt sie. Noch motivierter ist der 13-jährige Glorious Omorodin. Er hat sich gleich für Fußball und Klettern entschieden. „Klettern hat mir noch besser gefallen, weil ich dort neue Freunde gefunden habe, aber ich möchte beides im Herbst wieder machen“, sagt er.
Ehrenamtliche Trainer
Damit die Kurse gratis angeboten werden können, braucht es neben Förderungen, unter anderen von der Stadt Graz, zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer. 15 ehrenamtliche Trainerinnen und Trainer bringen in Graz ihre Freizeit auf. Einer von ihnen ist Roland Maurer-Aldrian. „Ich habe bereits in meiner Jugend als Kinderfußballtrainer angefangen und das immer wieder gemacht“, erzählt er. Daher hat er nicht lange überlegt, sondern direkt zugesagt.
„Ich fand die Idee schön, für Kinder etwas anzubieten, die sonst nicht in einen Verein kommen würden“, sagt der Trainer. Das Wichtigste ist für ihn dabei allerdings gar nicht der sportliche Aspekt: „Mir geht es darum, ihnen zu zeigen, wie sie sich in eine Gruppe integrieren und gemeinsam Spaß haben können“, sagt Maurer-Aldrian.
Planungen für Herbst laufen bereits
Das Konzept der „Hobby Lobby“ stammt aber nicht aus der Steiermark. Die Idee dazu wurde bereits 2018 in Wien geboren. Aktuell gibt es das Angebot an zehn Standorten in ganz Österreich. Um die Kinder möglichst direkt zu erreichen, setzt die Organisation auf Partnerschulen. „Ich gehe durch die Klasse und stelle unseren Stundenplan vor.
„Besonders schön ist es, dass die Schülerinnen und Schüler ihren Freundinnen und Freunden davon erzählen und so weitere Jugendliche zu uns kommen“, sagt die Projektleiterin Tanja Schmid. „Wir evaluieren gerade, wer weiterhin dabei sein möchte. Und ich bin besonders stolz darauf, dass schon zahlreiche Schulpartner für Herbst fixiert sind“, sagt sie.