Nach dem feierlichen Spatenstich in der Vorwoche soll es nun am 27. Mai tatsächlich so weit sein: Der Umbruch der Elisabethstraße in Graz startet, mit täglich 42.300 Fahrzeugen und 12.000 Öffi-Gästen eine der wichtigsten Routen in der Landeshauptstadt. Bis 2025 wird diese Ost-Achse verändert und der Raum neu verteilt – mit Vorteilen für Buspassagiere, Autolenker müssen künftig auf Fahrspuren und Parkplätze verzichten. Seitens des Grazer Straßenamtes warnt man im Vorfeld vor möglichen Staus während es Umbaues, der ab Juli gar „Verstärkung“ bekommt, wenn Grabungen im Bereich Leonhardstraße/Maiffredygasse mit einer Beschleunigung der Straßenbahnen enden werden.

Ab 27. Mai wird jedenfalls die Rot-weiß-rote-Absperrfarbe die Elisabethstraße prägen, wenn die Baustelle vom Stapel rollt. Dabei setzt das Land Steiermark auf dieser Landesstraße folgende Maßnahmen bis November 2025 um:

Busspuren: Damit sie nicht wie bislang permanent im Stau stehen, haben Busse künftig in der Elisabethstraße Vorfahrt – auf eigenen Spuren in beide Richtungen: stadtauswärts von der Lichtenfelsgasse bis knapp vor der Merangasse, stadteinwärts zum einen von der Hartenaugasse bis zur Strassoldogasse sowie von der Hugo-Wolf-Gasse bis zur Brandhofgasse. Auch während der Bauarbeiten bleibt je ein Fahrstreifen aufrecht, der mit Beginn der Parallelbohrungen in der Leonhardstraße aber zudem von Ersatzbussen der Graz-Linien genutzt wird.

Weniger Fahrbahnen: Weil das Leben ein Geben und Nehmen ist, nimmt man Autolenkern der Öffi-Vorfahrt zuliebe etwas weg – konkret steht dem Individualverkehr künftig in beide Richtungen nur mehr jeweils eine Fahrspur zur Verfügung. Halt abgesehen von eigenen Abbiegespuren bei der Kreuzung mit der Merangasse oder dem Leonhardgürtel.

Weniger Parkplätze: Insgesamt erfordern diese Schritte das Streichen von 36 Parkplätzen in der Elisabethstraße. Dafür sollen die neuen Busspuren unter der Woche von 19 Uhr abends bis 6 Uhr früh sowie samstags und sonntags generell zum Abstellen von Autos bereitstehen.

Videoumfrage: So reagieren Autofahrer

Neue Ampel: Der Kreuzungsbereich mit der Lichtenfelsgasse/Hugo-Wolf-Gasse wird künftig mit neuen Ampeln geregelt, die Linksabbieger stadteinwärts in diese beiden Gassen fallen weg. Zudem wird nach den Sommerferien die Fahrtrichtung der Einbahn in der Lichtenfelsgasse selbst umgedreht.

Hier dreht man ab Herbst die Einbahnrichtung um
Hier dreht man ab Herbst die Einbahnrichtung um © Saria

Baumschutz: Gerade die 13 Platanen in der Elisabethstraße sollen nicht nur während der Bauarbeiten besonders geschützt werden. Diese werden zudem mit eigenen Pflastersteinen und Stahlplatten enden, welche die Baumwurzeln abdecken und Spaziergängern einen ebenen Gehsteig bereithalten. Dass man so die 170 Jahre alten Riesen bestmöglich erhält, freut Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne). „Die Bäume standen schon in der Stadt, bevor wir alle auf der Welt waren und werden uns auch noch alle überleben.“

Aufseiten der Initiatoren ist man jedenfalls davon überzeugt, dass alles fließen wird – während der Bauarbeiten und erst echt danach. Weder rund um die Neutorgasse noch in der Triester Straße oder bei der gesperrten Unterführung in der Peter-Tunner-Gasse sei der Verkehr zum Erliegen gekommen, heißt es im Grazer Rathaus. Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) wiederum sieht in eigenen Busspuren das passende Mittel zur „Vermeidung von Verkehrskonflikten. In Summe nehmen wir knapp sechs Millionen Euro in die Hand, wobei rund die Hälfte von der Stadt Graz und Leitungsträgern finanziert wird.“