Bei der City Nature Challenge treten jährlich Städte und Regionen weltweit in einem freundschaftlichen Wettbewerb gegeneinander an. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer versuchen so viele wild vorkommende Tiere, Pflanzen und Pilze wie möglich zu dokumentieren. Graz und Umgebung – dazu zählt bei diesem Bewerb auch das Gebiet bis zum Naturpark Südsteiermark – waren heuer zum fünften Mal dabei, und zum wiederholten Male sehr erfolgreich: Mit mehr als 43.000 Naturbeobachtungen in vier Tagen landete man international auf dem ersten Platz außerhalb Amerikas. In Bezug auf die registrierten Arten ist die Steiermark mit 4.065 ebenfalls Europameisterin und weltweit auf Platz drei nach La Paz (Bolivien) und Hong Kong.

„Es freut uns sehr, dass wir einige für die Steiermark neue Arten gefunden haben, aber auch solche, die schon als ausgestorben galten, wie den Krähenfuß-Wegerich“, berichtet Organisator Gernot Kunz vom Institut für Biologie der Universität Graz. Ebenso wiederentdeckt wurden der Blattkäfer Pachybrachis fimbriolatus, der seit 1950 nicht mehr beobachtet wurde, und der Schildkäfer Cassida aurora, der zuletzt 1973 gesichtet wurde. Erstmals in der Steiermark belegt sind unter anderem einige Baum-Pilze, mehrere Wespen und Käfer sowie die Springspinne Pseudeuophrys vafra. „Das ist eine südliche Art, die möglicherweise unbeabsichtigt eingeschleppt wurde“, vermutet der Biodiversitätsforscher. Kunz und seine Studierenden trugen wesentlich zur Dokumentation und Bestimmung der Tiere, Pflanzen und Pilze bei.

2025 wird das steirische Beobachtungsgebiet auf Murau und die Südoststeiermark ausgeweitet. Sämtliche hochgeladenen Datensätze bleiben auf der Meldeplattform iNaturalist gespeichert und stehen für Naturschutz- wie wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung.