Einerseits Tiefensonden, andererseits Photovoltaik hoch am Dach: Die ganze Bandbreite an Technik nutzt die Energie Graz, um im Stadtteil Smart City rund 700 Wohnungen und Büros mit Energie zu versorgen. Aus einer Kombination verschiedener erneuerbarer Energiequellen kommt Wärme beziehungsweise Kälte, Strom kommt von der Photovoltaikanlage am Dach.
Für Boris Papousek und Werner Ressi, Geschäftsführer der Energie Graz, ein „wegweisendes Energiekonzept“, für Stadtbaudirektor Bertram Werle ein „zukunftsweisendes Modell“, wie man in einer Stadt mit erneuerbaren Ressourcen Energie gewinnen kann. Konkret wird durch Wärmepumpen in Kombination mit 20 Tiefensonden Wärme gewonnen, auch industrielle Abwärme vom Stahl- und Walzwerk Marienhütte wird genutzt. Und: Zusammen mit bodennaher Geothermie kann „erstmals auch ökologische Nahkälte aus der Erde im Sommer genutzt werden“, heißt es bei der Energie Graz.
Mit den Erdsonden können zehn bis 20 Prozent der Wärme direkt vor Ort erzeugt werden. Zudem gibt es einen Wärmespeicher mit 10.000 Litern Fassungsvolumen, der eine ganzjährige, sichere Versorgung gewährleistet. Zusätzlich wurde eine großflächige Photovoltaik-Anlage (500 kWp) auf den Dächern der Smart City errichtet.
Insgesamt werden 1,5 Millionen Euro investiert, das Projekt ist in drei Abschnitte gegliedert: Baufeld Nord und Süd sowie Schule. Einiges besteht bereits, mit dem Ausbau der Schule wird 2025 auch das Energiekonzept erweitert: Auch dort kommen 16 Tiefensonden in Kombination mit einer Wärmepumpe und einer Photovoltaik-Anlage (50 kWp). Das Projekt wurde durch den Klima- und Energiefonds gefördert.