Es wuchert im Green Tower: Oben sprießen die üppig begrünten Terrassen und Fassaden des Hochhauses, und unten sprießen Plastikpalmen. Die „Tropical Explosion“ von Künstlerin Christina Helena Romirer ist die erste von vorerst drei geplanten Ausstellungen und Veranstaltungen der Steirischen Kulturinitiative, die in leer stehenden Geschäftsflächen in Reininghaus stattfinden. Die Künstlerin beschäftigt sich schon lange mit den urbanen Abgrenzungen wie Boller, Gitter und Sperren, die den öffentlichen Raum absperren und wild wuchernder Natur, die sich Räume in der Stadt zurückerobert. In „Tropical Explosion“ setzt sie sich mit der Frage auseinander, was die Abgrenzungen mit uns machen, wenn wir die Stadt erkunden und beleben wollen. Die Palmen und anderen Pflanzen aus Plastik verweisen aber auch auf das Wesen von Zimmerpflanzen, die als Abkömmlinge von Dschungel- oder Wüstenpflanzen aus aller Welt in unsere Wohnungen kommen und so auch eine Geschichte von Kolonialismus erzählen. Als Material verwendet Romirer Plastiksackerln, die sie aufbügelt und so weiterverwendet – damit gibt sie freilich auch einen Kommentar zur Plastifizierung der Welt ab.