Eine mutmaßliche Giftköder-Attacke beschäftigt Grazer Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer. Wieder einmal, muss man sagen. Das Thema ist ein leidiger Dauerbrenner in der Stadt, immer wieder klagen Hundehalter, dass ihre Vierbeiner mit Köder vergiftet wurden. Der Nachweis ist immer schwer zu erbringen, trotz Bemühungen von Tierärzten, der Polizei und der Ordnungswache.
Der jüngste Fall wird aus Wetzelsdorf gemeldet. Hündin Ronja soll am Wochenende im Bereich Haaräckerstraße/Heimweg mögliche Giftköder aufgestöbert und gefressen haben – die Hündin ist mittlerweile verendet. Zusätzlich verstörend: Die Köder lagen nicht am Straßenrand, sondern wurden in mehrere private Gärten in der Gegend geworfen. Das erzählt Tierschutzstadträtin Claudia Schönbacher (KFG), die eine Mahnung anhängt: „Bitte seien Sie vorsichtig und durchsuchen Sie den Garten, bevor Sie ihr Tier frei laufen lassen.“ Und: Sie lobt eine 500-Euro-Prämie aus für sachdienliche Hinweise, die zu dem Täter oder der Täterin führen.
Den Ködern in Wetzesldorf dürfte auch ein zweiter Hund zum Opfer gefallen sein: Ein Labrador soll Sonntagfrüh einen Köder gefressen und kurz darauf gestorben sein, wird in den sozialen Medien erzählt.
Schon in der Vergangenheit kam es immer wieder zu Attacken auf Hunde durch Köder, die manchmal mit Gift, manchmal mit Rasierklingen durchsetzt waren. 2015 stieg im Rathaus ein Hundegipfel, es gab eine seltene Allianz zwischen Grünen und FPÖ, die sich etwa für (zeitlich begrenzte) Freilaufzonen für Hunde eingesetzt haben. In anderen Städten wie Klagenfurt gibt es das bereits, in Graz wurde aber nichts daraus. Hier gibt es nur kleine eingezäunte Hundewiesen, die manche Hundebesitzer aber meiden, da sie für die Tiere oft mehr Stress verursachen, als sie Erholung bieten.