In mühevoller Kleinarbeit wird eines der wohl langsamsten Fast Foods der Welt fürs große Fest vorbereitet. „Die Thunder Beans müssen nämlich Bohne für Bohne paniert werden“, verrät Werner „tschuXn“ Reiser. Das sei auch mit ein Grund gewesen, warum man sie nur in der Anfangsphase der Kombüse aufgetischt hat. Am Samstag kommen die lautmalerisch betitelten Bohnen aber wieder in die Fritteuse: Denn die Kombüse feiert ihren 15. Geburtstag, und Reiser – mittlerweile Kombüsenpensionist – wird für einen Nachmittag wieder hungrige Gäste versorgen. Das schwer legendäre Stadtparklokal wurde 2009 als Imbiss der etwas anderen Art (auf der Speisekarte standen unter anderem die „Frommen Tschetschenen“) eröffnet – und das ist man auch heute noch. Und vieles mehr: Ein Imbiss, der zugleich eine Mini-Galerie, ein Mini-Plattenladen und ein Mini-Club ist, der regelmäßig von den FM4-Hörern zu den beliebtesten Österreichs gewählt wird – als einziger außerhalb Wiens wohlgemerkt.
„Was mich besonders gefreut hat, ist, dass ein Gast einmal gemeint hat: So einen tollen Würstelstand haben wir in Wien nicht“, lacht David Künstner. Er hat die Kombüse mit Markus Harg vor drei Jahren übernommen, alles frisch renoviert und gestrichen, den Gastgarten ausgebaut und die Öffnungszeiten auf 17 Uhr vorverlegt. Davor hatte alles 2009 angefangen, als Reiser – zunächst noch zusätzlich zum Imbiss beim „Kosir“ in Bärnbach – das ehemalige Burgtorstüberl übernommen hat. Und weil Reiser als Mitglied des Kunst-Koch-Kollektivs „Cooks of Grind“ in der Kunstszene verankert ist, wurde das Lokal schnell zum Treffpunkt der Kunstszene, auch DJs legten schon in den Anfangszeiten auf. Der Imbiss wurde als Nachtlokal immer beliebter, was nicht bei allen auf Gegenliebe stieß: 2012 war man etwa sogar „wegen zu großem Erfolg geschlossen“, wie damals auf einem Transparent auf der Holzfassade zu lesen war.
Zum 15. Geburtstag der „Büse“ gibt es am Samstag nicht nur „Thunderbeans“ und „Blood Dogs“, zubereitet von Reiser und Claudia Jöbstl, ebenfalls ein Kombüsen-Urgestein, sondern auch Musik von einer ganzen Armada von DJs. Und natürlich vielen, vielen Stammgästen, für die die Kombüse ein Wohnzimmer geworden ist, „aber eines, in dem man nicht selber zusammenräumen muss“, wie Uwe Gallaun, Haus-DJ und Social-Media-Scherzkeks der Kombüse, sagt. Für Markus Harg ist das Lokal vor allem „etwas, das nie fertig und immer in Veränderung ist“. Aber irgendetwas soll immer gleich bleiben, oder? „Ja“, sagt Harg sofort: „Der Spirit. Und der Averna Sour.“