Napoleon hat es im Zuge seiner Belagerung der Stadt auch nach mehreren Angriffen nicht geschafft: Die Vereinnahmung des Grazer Schloßbergs wurde erst mit dem „Schönbrunner Frieden“ von 1809 erreicht. Die Franzosen brauchten sechs Wochen, um die als uneinnehmbar geltenden, sechs Meter dicken Festungen zu sprengen. Die Grazer Bevölkerung schaute zu, wie die Bruchstücke den Berg herunterpolterten, doch dann, mitten im Geröll und Schutt, boten die Franzosen ein tröstliches Geschäft an: Unter vermögenden Handelsleuten und betuchten Bürgern konnten die geforderten 2480 Gulden gesammelt werden – und der Uhrturm und Glockenturm blieben verschont.
Andrea Scrima