Von wegen Winterpause: Zumindest abseits der Kameras wird in Graz weiter fleißig in Sachen Fußball gewerkt. Während der neue Rasen im Liebenauer Stadion auch in diesen Tagen gehegt und gepflegt und gewärmt wird (wir berichteten), geht die Suche nach einem Standort für ein zweites Stadion weiter. Der SK Sturm will ja die Liebenauer Merkur-Arena der Stadt Graz abkaufen, diese soll das Geld zweckgebunden für eine alternative Heimstätte des GAK – derzeit ebenfalls Mieter in Liebenau – verwenden. Weil mögliche Areale im Grazer Norden auch aus Naturschutzgründen die rote Karte erhielten, konzentriert man sich nun auf den Süden. „Es werden mehrere Standorte geprüft, ich hoffe, dass wir bis Ende Februar Klarheit haben“, so SPÖ-Gemeinderat Michael Ehmann als Leiter des zuständigen Ausschusses.
Welche Standorte das sind, will und kann Ehmann nicht verraten – andere im Rathaus sind zumindest hinter vorgehaltener Hand offener: Ja, die „Gröbl-Wiese“ in Puntigam neben dem Ikea gehöre nicht nur dazu, sondern habe sich auch aufgrund der guten Verkehrsanbindung samt Öffi-Knoten im internen Bewertungsrennen nach vorne gedribbelt. Und was sagt Werner Gröbl selbst dazu? Dass es nicht „seine“ Wiese ist, vielmehr sei er dort mit Lutz und Immobilienentwickler „Haring Group“ verbunden. „Wir sind aber an einer qualitätsvollen Entwicklung der Wiese und damit der Stadt interessiert. Also setzen wir uns zsamm, es wird eh zu wenig miteinander geredet“, so Gröbl.
Auch über jenes Kunstwerk, das vor der Merkur-Arena an Sturm-Jahrhunderttrainer Ivica Osim erinnern soll, wird man reden müssen: Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) stellt zwar 60.000 Euro bereit, „inhaltlich müssen sich aber, wie von Sturm angekündigt, die beiden Vereine alles ausmachen“, heißt es im Büro Kahr. Das sehen die Klubs anders, die Eigentümerin könne sich nicht zurückziehen. Man sei mit Sturm wegen des Osim-Mosaiks in gutem Austausch, so GAK-Vize Matthias Dielacher, „aber solange die Stadienfrage ungelöst ist, halten wir eine Umsetzung des Entwurfs für unpassend“.