Der Moscheeverein Ihlas bereitet einen großen Umzug vor. Bisher war der Verein in der Ägydigasse aktiv, bald siedelt man in die Elisabethinergasse. Das früher legendäre Lokal „Scheff“ samt Kegelbahn wird nun in eine Moschee umgewandelt. Der Eigentümer hatte die Liegenschaft 2021 verkauft, der Verein hat den Kauf dem Vernehmen nach über Spenden finanziert.

„Wir sind seit 17 Jahren im Bezirk Gries aktiv“, heißt es seitens Ihlas. „Wir haben die Chance genutzt, als die Räumlichkeiten zum Verkauf standen. Zudem hat unser bestehender Sitz, den wir seit 2007 angemietet haben, den Besitzer gewechselt. Und der neue Besitzer hat andere Pläne.“

„Gebetsraum Herren“ und „Gebetsraum Damen“ für insgesamt 150 Personen

Große Adaptierungen in der Elisabethinengasse werden laut Ihlas nicht notwendig sein. „Wir passen den Innenraum unseren Bedürfnissen an, aber sonst wird sich bis auf die Fassade, die Türen und Fenster sowie einer Klima- und Lüftungsanlage nichts ändern.“ Man hat um die Nutzungsänderung angesucht, das Verfahren läuft und wurde per Edikt öffentlich. Wer Parteienstellung hat, kann Einwendungen bis 26. Jänner bei der Baubehörde eingebringen. Dann entscheidet die Behörde.

Laut Plan soll der „Gebetsraum Herren“ rund 180 Quadratmeter groß sein und bis zu 120 Personen fassen, der „Gebetsraum Damen“ bietet 61 Quadratmeter für 30 Personen. Die Damen haben auch einen eigenen Eingang auf der Hinterseite. Dazu kommen noch ein Seminarraum und ein Multifunktionszimmer sowie ein kleines Lager.

KFG spricht sich gegen Moschee aus

Im großen Innenhof in der Elisabethinengasse soll die Moschee umgesetzt werden. Bauliche Veränderung sind keine geplant
Im großen Innenhof in der Elisabethinengasse soll die Moschee umgesetzt werden. Bauliche Veränderung sind keine geplant © KLZ/Nicolas Galani

Kritik am Vorhaben kommt von der KFG. Im dicht besiedelten Gebiet führe so eine Moschee zu „Konflikten, das ist wohl unausweichlich“, finden Stadträtin Claudia Schönbacher und Klubchef Alexis Pascuttini. Eine Nutzungsänderung widerspreche auch dem Stadtentwicklungskonzept, das „gut begrünte Räume, gegebenenfalls eine Entsiegelung und Reduktion konfliktträchtiger Nutzungen“ vorsehe. Man werden „mit allen rechtlichen Mitteln gegen einen weiteren Moscheenbau verhindern“.

Der Moscheeverein Ihlas selbst betont, dass es sich um keine weitere Moschee handelt, man ziehe einfach innerhalb des Bezirkes um. Übrigens: Der Verein wollte 2021 die Kegelbahn verschenken, es fand sich aber kein Abnehmer.