Wer am vergangenen Wochenende in der Grazer Innenstadt unterwegs war, konnte sich aus erster Hand ein Bild davon machen: In den Straßen herrscht vorweihnachtliches Gewusel. Neben Einheimischen steuern auch hörbar viele Besucher aus den Nachbarländern – teils in großen Gruppen – Weihnachtsmärkte, Geschäfte und Lokale an. Das spiegelt sich in den Zahlen wider, die Wirtschafts- und Tourismusstadtrat Günter Riegler gemeinsam mit Citymanagerin Verena Hölzlsauer heute präsentierte. „Die Frequenzmessungen deuten darauf hin, dass wir bei den Besucherzahlen heuer neuerlich einen Rekord ansteuern“, so Riegler.
Der beste Samstag, seit es Zählungen gibt
Einige Höchstwerte kann man bereits jetzt vermelden, obwohl noch zwei Einkaufssamstage vor dem Heiligen Abend bevorstehen. Ausgewertet wurden dafür, wie schon in den letzten Jahren, anonymisierte Handydaten. „Am letzten Samstag waren 94.000 Besucher in der Innenstadt. Das war der stärkste Einkaufstag seit Beginn der Frequenzmessungen im Jahr 2017“, weiß Hölzlsauer. Bis jetzt wurden im Advent rund 1,26 Millionen Besucher in der Landeshauptstadt gezählt. Im selben Zeitraum waren es im Vorjahr 1,18 Millionen. Am ersten Adventwochenende, das für die Stadtbummler Schneeregen bereit hielt, wurden im Vergleich zu 2022 um fünf Prozent mehr Besucher verzeichnet. Am zweiten Adventwochenende wurden die Vorjahreswerte um 26 Prozent übertroffen. Weitere gute Nachrichten: „Die neue Adventlounge in der Schmiedgasse wird unheimlich gut angenommen. Und die Fotopoints erweisen sich als Publikumsmagneten“, unterstreicht die Citymanagerin.
Geldtaschen sitzen fester
Weniger glänzend fällt die Bilanz aus, wenn es um die Einkaufslust der Besucher- und Besucherinnen in der Innenstadt geht. „Die Geldtaschen sitzen fester, vor allem bei den Einkäufen, weniger in der Gastronomie“, ist die Bilanz, die Hölzlsauer aus Gesprächen mit Marktbetreibern und Gewerbetreibenden zieht. Die Initiative Echt Graz, der mehr als 100 Innenstadtkaufleute angehören, ortet weniger Spontankäufe, Kunden würden eher zu günstigeren Produkten greifen, hält man fest. Nicht nur für die Weihnachtszeit, sondern für das ganze vergangene Jahr konstatiert Riegler: „Innenstadtunternehmer sprechen von 15 bis 20 Prozent Umsatzrückgang.“ Einmal mehr macht der Wirtschaftsstadtrat dafür nicht nur Inflation und Wirtschaftskrise verantwortlich, sondern auch die Parkplatz- und Baustellensituation.
Ausblick
Große Hoffnungen setzt man noch auf das kommende Einkaufswochenende. Der letzte Samstag fällt dann ja aus der Sicht des Handels etwas unglücklich bereits auf den 23. Dezember. Für das kommende Jahr dämpfen Riegler und Hölzlsauer die Erwartungen. Bei allseits steigenden Kosten bringt 2024 auch im Budget des Citymanagments Kürzungen.