Nach den 16 Tagen gegen Gewalt will man in der Stadt Graz nicht zur Tagesordnung übergehen: Zum Ende des weltweiten Aktionszeitraums hat Bürgermeisterin und Frauenstadträtin Elke Kahr (KPÖ) am Donnerstag mit Anna Majcan, der Geschäftsführerin des Grazer Frauenrats, Doris Kirschner, der Leiterin des Referats Frauen & Gleichstellung, und Barbara Ender, Referatsleiterin im Straßenamt, eine Maßnahme gegen Gewalt an Frauen vorgestellt.
Es sind Verbotstafeln mit der Aufschrift „Stopp Gewalt“, einem Text „Keine Gewalt gegen Frauen“ in deutscher und englischer Sprache und den Telefonnummern von Frauenhelpline und Männernotruf. Ab sofort sind vorerst 20 Stück an öffentlichen Plätzen aufgestellt und sollen so niederschwellig auf das Thema aufmerksam machen. Die Idee der Tafeln im öffentlichen Raum hat Majcan aus Spanien mitgebracht: „Ich wollte dieses starke Zeichen gegen Gewalt im öffentlichen Raum auch in Graz haben und bin froh, dass es so gut geklappt hat.“
Vielleicht geben sich Betroffene einen Ruck
„Betroffene Frauen, die immer wieder daran vorbeikommen, geben sich dann vielleicht einen Ruck und rufen an“, erklärt Bürgermeisterin Elke Kahr dazu: „Deshalb werden die – vorerst 20 – Tafeln an diversen Plätzen, also am Lendplatz, am Kaiser-Josef-Platz, am Hofbauerplatz, in Mariatrost, in Andritz usw. aufgestellt. Und in der Zukunft ist geplant, dieses Projekt weiter auszuweiten, etwa auf Parks oder Einkaufszentren, z. B. den Citypark.“ Doris Kirschner ergänzt: „Wir wollen das Thema dauerhaft im Bewusstsein der Bevölkerung halten“, dafür suche man verschiedene Kommunikationswege, um Betroffene zu erreichen. Ab dem Frühjahr sollen die Tafeln eingemauert werden. Darüber hinaus bietet die Stadt Graz an, die Tafeln auch Privaten zur Verfügung zu stellen. Interessierte können sich einfach beim Referat Frauen & Gleichstellung melden.
Alle damit befassten Stellen, vom Marktamt über das Straßenamt bis zur Holding, hätten bereitwillig mitgeholfen, dass das Projekt so rasch realisiert werden konnte, heißt es, Barbara Ender versicherte für das Straßenamt: „Wir unterstützen dieses Projekt sehr gerne. Denn wir brauchen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im Kampf gegen Gewalt an Frauen.“