Er ist die Schlüsselfigur im Wettskandal in der Basketball-Liga – und er wird von den Ermittlern nur noch „der Simulant“ genannt. Grund dafür: Der amerikanische Offensivspieler hat in einem einzigen Match dem Referee gleich zwei Mal den Verlust der linken Wurfhand vorgetäuscht – und das erstaunlich erfolgreich.

Was viele bislang nicht wussten: Der Legionär ist nicht nur Meister der inszenierten Selbstverstümmelung. Er sorgte dank unerzwungenen Verletzungspausen und einer Unmenge an Fehlwürfen für doch relativ klare Niederlagen seines eigenen Teams. Und hatte zufällig ein „goldenes Händchen“, wenn es darum ging, gegen seine Mannschaft zu setzen und damit satte Wettgewinne einzufahren. „Verwendet will er die Wettgewinne ausschließlich für seine zahlreichen Reha-Aufenthalte haben“, heißt es, eher verzweifelt, aus Ermittlerkreisen.

Vereine müssen Nicht-Durchführung der Spiele organisieren

Schon schlimm genug, dass „der Simulant“ sein Team „eingetunkt“ hat. Die Manipulationen haben aber noch viel weiter reichende Folgen – für die Liga und Spieler (aktive wie passive). Dass in Wettbüros bereits ein Verbot von Live-Wetten herrscht, ist bekannt. Der Verband fixierte nun zusätzlich ein Verbot von Live-Spielen. Was die Vereine doch vor Schwierigkeiten stellen dürfte, sind sie doch für die Nicht-Durchführung der Matches zuständig.

In einer ersten Reaktion schäumen die Klubpräsidenten: „Diese Regel können sie sich aufzeichnen“, sagt einer. Denn es sei völlig unklar, wann die Begegnungen vorab aufgezeichnet werden sollen, damit sie als nicht-live gelten. Zudem sei offen, wie Dauerkartenbesitzer zur Verschwiegenheit über das Resultat verpflichtet werden können. Selbst Trainer sind inzwischen verzweifelt: „Wie sollen sich meine Spieler denn auf ein Match fokussieren, wenn ich ihnen nicht einmal den Spieltermin nennen darf?“
Und der ORF sucht zwecks internationaler Übertragung derweil nach Simultan-Dolmetschern, die stumm bleiben. Ein Kandidat wird favorisiert. Sein Name? „Der Simultant“.