Wegen einer Rauchentwicklung wurde die Freiwillige Feuerwehr Ramsau am Freitagnachmittag ins Dachsteingebirge alarmiert. "Zuerst hat es geheißen, der Brand ist Richtung Silberkarklamm, dann war schnell klar, dass auf der Grafenbergalm über ein halber Hektar Wald in Vollbrand steht", informierte Kommandant Georg Kraml. Ein Wanderer hatte das Feuer entdeckt.

Per Hubschrauber wurden Feuerwehrleute auf die Grafenbergalm transportiert. Im Einsatz am Freitag: eine Crew des Bundesheers sowie Besatzungen von in Linz, Graz und Salzburg stationierten Polizeihubschraubern. "Sie nehmen Wasser aus dem nahe gelegenen Grafenbergsee auf und versuchen, den Brand aus der Luft zu löschen", so Kraml weiter. 

Brand seit 24 Stunden

Zeit war bereits am Freitag ein wichtiger Faktor – aus zwei Gründen: "Die Bäume brennen lichterloh und das Feuer breitet sich schnell weiter aus. Außerdem haben wir nur mehr zwei Stunden Sonne", ergänzte Abschnittsfeuerwehrkommandant Benjamin Schachner gegen 16.30 Uhr. So lange konnten die Hubschrauber noch helfend eingreifen.

Wenn die Sonne untergeht, werde man eine Lagebesprechung einberufen und über das weitere Vorgehen beraten, hieß es um 18 Uhr. Die Ursache des Brandes ist noch unklar.

Die Bäume brennen immer noch lichterloh
Die Bäume brennen immer noch lichterloh © kk

Heute, am Samstag, sind acht Hubschrauber im Einsatz. "Da sollte etwas weitergehen, wir sind seit 7 Uhr im Einsatz", so Kraml. Laut den Einsatzkräften ist auch um 12 Uhr noch immer ein Hektar Wald betroffen, das Feuer konnte noch nicht gelöscht werden. "Wir arbeiten weiterhin mit den Hubschraubern von oben und den Trupps am Boden."

In Summe sind gegen Mittag über 120 Personen im Einsatz. Während weiterhin vonseiten der Hubschrauber Abwürfe auf den Brandherd vorgenommen werden, werden von zwei Maschinen zwei Löschbehälter am Einsatzort befüllt. Diese dienen als Löschbehälter für die Bodenmannschaften.

Brand unter Kontrolle gebracht

Gegen 15.30 Uhr konnte bereits ein großer Teil des Brandes eingedämmt werden. "Wir treffen uns um 16 Uhr zur Lagebesprechung und dann schauen wir, wie es weitergeht", heißt es vonseiten der Feuerwehr.

Um 17:30 beendeten die Feuerwehrleute ihren Einsatz am Samstag. "Wir haben den Brand unter Kontrolle gebracht. Es sind keine Flammen mehr, aber noch Rauchentwicklung", schildert die Feuerwehr die Lage vor Ort. Der angekündigte Regen am Abend sollte das Übrige tun. "Morgen um 7 Uhr wird es noch Erkundungsflüge geben." Sollte sich dabei herausstellen, dass das Feuer gelöscht wurde, wird offizielles "Brand-Aus" gegeben. Falls nicht, wird der Einsatz auch am Sonntag um 9 Uhr fortgesetzt."

Menschen sind weiterhin keine in Gefahr. "Es ist ein sehr steiles und unbewohntes Gelände. Für die Einsatzkräfte ist das natürlich kräfteraubend, aber es sind dadurch auch keine Menschen in Gefahr."

Landeshauptmann dankt Einsatzkräften

Der große Waldbrand, gegen den die regionalen Einsatzkräfte gemeinsam mit Polizei und Bundesheer bereits seit Freitag kämpfen, beschäftigt auch die Politik. Landeshauptmann Christopher Drexler und Stellvertreter Anton Lang danken den Einsatzkräften für ihren unermüdlichen Einsatz nun in einer Aussendung. "Der Dank gilt auch der Polizei und dem Österreichischen Bundesheer, die sofort bereit waren, mit ihren Hubschraubern aus der Luft bei den Löscharbeiten zu unterstützen, sowie allen weiteren Kräften, die daran mitwirken, den Brand zu bekämpfen."

Bekannt durch Bodo Hell

Bekannt ist die Grafenbergalm im Gemeindegebiet von Haus im Ennstal vor allem durch den Schriftsteller Bodo Hell, der das Gebiet jeden Sommer als Almhirte betreut. Er hat seinen Almsommer bereits beendet.