"Viele Menschen denken, dass alles Virtuelle sehr umweltfreundlich ist. Aber Fakt ist: Jeder Aufruf einer Webseite – egal ob auf dem Computer oder Handy – braucht Energie. Das ist den wenigsten bewusst", sagt Michael Ruhdorfer aus Irdning-Donnersbachtal. Dem will er entgegenwirken, und zwar mit nachhaltigem Logo- und Webdesign.

Dateien auf der Webseite sollen demnach so klein wie möglich gehalten werden, zum Beispiel indem man Bilder komprimiert. "Außerdem sollte man sich überlegen, welche Inhalte man tatsächlich kommunizieren und welche man nicht unbedingt hochladen muss", sagt Ruhdorfer. Und auch die Farbwahl spielt eine Rolle: "Blautöne verbrauchen am meisten Energie, Rottöne mittelmäßig viel und Grüntöne am wenigsten."

Wenige Kunden suchen gezielt nachhaltigen Webauftritt

Auch bei Marketingprodukten im Printbereich gibt es einiges zu beachten: "Man kann sich überlegen, ob ein Flyer nicht auch in einem kleineren Format als A4 umsetzbar ist oder ob man Visitenkarten nicht auch quadratisch statt im Querformat machen könnte", sagt Ruhdorfer. "Da gibt es viele Stellschrauben, an denen man drehen kann."

Die meisten Kunden kommen aber nicht, weil sie gezielt nach einem nachhaltigen Webauftritt suchen. "Das ist in unserer Region noch nicht so angekommen." Aber im Zuge der Zusammenarbeit würden die Kunden dann dafür sensibilisiert. "Und das Feedback ist immer sehr positiv."

Und warum macht Ruhdorfer das? 2011 gründete er seine Firma, das nachhaltige Webdesign kam erst im Laufe der Zeit. "Ich habe etwas darüber gelesen, dass auch im Internet viel Energie verbraucht wird, und mich dann näher damit befasst. Nachhaltigkeit beschäftigt mich schon sehr lange."

Der eigene Tesla wird vermietet

Deshalb fährt Ruhdorfer auch ein Elektroauto, einen Tesla. Den vermietet er unter caraday.at. "Ich bin viel im Büro und das Auto steht oft mehrere Stunden herum und wird nicht gebraucht. In der Zeit kann es jemand sinnvoller nutzen."

Sinn dieses "Nebenprojekts" ist, dass die Leute für einen Tag in die E-Mobilität schnuppern könnten. "Probefahrten sind sonst nur in den Landeshauptstädten möglich. So müssen die Menschen nicht eineinhalb Stunden fahren."