Normale Autositze sind ihm zu langweilig: Der 38-jährige Mario Wöhrer ist Fahrzeugsattler in Wörschach und liebt seinen kreativen Beruf. Er repariert und gestaltet das Innere von Autos, vom Sitz über das Lenkrad zur Tür. Aber auch Motorräder und Boote kommen unter seine Nadel.

"Die meisten Kunden wissen nicht, was sie gerne hätten. Aber sie wissen, dass sie gerne etwas hätten." Wöhrer hat viele Ideen und ein "Lexikon" von mehreren Tausend Fotos am Handy. Besonders gerne lässt er sich vom amerikanischen Markt inspirieren.

Mario Wöhrers Werkstatt in Wörschach
Mario Wöhrers Werkstatt in Wörschach © KK

"Aussterbender Beruf" in Österreich

Und das Geschäft läuft: Drei bis vier Monate sei er immer ausgebucht, sagt Wöhrer. Kein Wunder, gibt es doch nur sehr wenige Fahrzeugsattler in Österreich. Hier könne man den Beruf gar nicht lernen, erzählt er. "Ein aussterbender Beruf." Er selbst hat das Satteln in Slowenien erlernt.

Autos faszinierten ihn schon seit seiner Jugend, er hatte schon davor eine Werkstatt. "Damals habe ich die Sitze in Slowenien machen lassen. Es hat mich so fasziniert und ich wollte es selbst probieren. Ich bin dann eine Zeit lang vier bis fünf Mal im Monat runtergefahren, um es mir mit der Hilfe eines slowenischen Sattlers und Youtube anzueignen."

Viele Autoliebhaber als Kunden

Seit 2017 geht es in Wöhrers Werkstatt ausschließlich um das Satteln. Und wer sind die Kunden? "Zu 80 Prozent Privatleute, die ihr Hobby ausleben. Und zu 20 Prozent Autohäuser", sagt Wöhrer. Der Großteil der Kunden kommt aber nicht aus der Region – sondern aus ganz Österreich, Deutschland und sogar Slowenien.

Für den Standort in Wörschach hat sich der Ennstaler entschieden, weil er zentral ist. "Man ist relativ schnell in den größeren Städten. Und hier am Land habe ich auch noch keinen Sattler gekannt."

Eigenes Motorrad ist Versuchsobjekt

Wöhrers Lieblingsprojekt ist seine eigene Harley-Davidson. Damit fährt er aber nur rund 200 Kilometer im Jahr, das Umbauen macht ihm mehr Spaß als das Fahren selbst. Manch ein Design bleibt nur wenige Wochen auf dem Motorrad. "Damit möchte ich immer etwas Neues machen, das ich vorher noch nie probiert habe."