Viele würden es wohl als den "Traum jeder Frau" bezeichnen: von Geschäft zu Geschäft bummeln und sich einkleiden lassen. Für die (noch ungekrönten) Narzissenhoheiten wurde dieser Traum wahr, am Samstag wurden sie mit Kleidung und Accessoires im Wert von rund 1750 Euro ausgestattet.
Dazu war für die 22-jährige baldige Königin Michaela Ertlschweiger aus Aigen im Ennstal und ihre Prinzessinnen Sophia Hellwig (21) aus Gmunden und Celin Pichler (23) aus Bad Mitterndorf eine zweieinhalbstündige Tour durch Bad Aussee nötig. Start war im Ledergeschäft Traninger.
"Ihr kommts zum Lederhosen kaufen, oder?", ruft Chef Klaus Traninger den Frauen zu – Lachen. Was sie eigentlich bekommen: Lederbeutel. Jener von Königin Ertlschweiger weist eine Besonderheit auf: Er ist handbestickt, die anderen beiden mit der Maschine. "Voll fesch", sind sich die Hoheiten einig. Sie packen ihre eigenen Handtaschen in die Beutel hinein und weiter geht es – und zwar Schmuck holen.
Neue Freundschaften
Auf dem Weg zu "s'Ausseer Knopferl" wird viel gelacht, die drei verstehen sich gut. "Wir haben uns beim Casting kennengelernt und sind danach noch etwas zusammengesessen, es hat gleich gepasst", erzählt Ertlschweiger. Die Vertrautheit wird auch bei der Schmuckanprobe bemerkbar, als sie sich gegenseitig helfen, die eigenen Ketten und Ohrringe ab- und die neuen anzulegen.
"Total edel und besonders", freut sich Ertlschweiger. "Das sind Unikate", stimmt Verkäuferin Ulrike Taferner zu. Sie habe den Schmuck extra so gestaltet, dass er überall dazu passe und die Hoheiten auch nach ihrer Regentschaft noch eine Freude damit hätten. Dass die Ohrringe etwas klimpern, befinden die drei für gut: "Wenn wir uns einmal in der Menge verlieren, klingeln wir einfach damit", scherzt Ertlschweiger.
Kontakt mit ersten Fans bei der Schuhanprobe
Weiter geht es schließlich zum Schuhhaus Zaisenberger, wo schon die Regale mit Narzissendekoration geschmückt sind. Die Hoheiten probieren verschiedene Größen der Trachtenschuhe, laufen Proberunden durch das Geschäft und drehen sich vor dem Spiegel. Gemütlich müssten die Schuhe sein, erklärt Hoheitenkoordinatorin Nicole Moser, die selbst vor zehn Jahren Königin war.
"Die sind so angenehm zu tragen, ich glaub, nicht einmal meine Turnschuhe sind so bequem", meint Ertlschweiger und behält die neuen Schuhe gleich an, ebenso wie ihre Kolleginnen. Bevor es weitergeht, müssen aber noch Fotos gemacht werden: Eine Kundin hat die Hoheiten erkannt und will den Moment gleich auf dem Handy festhalten.
"Ausseer Dirndl gehört auch im Ennstal dazu"
Der vorletzte Stopp: das Trachtengeschäft Rastl. Dort werden die drei mit Dirndln samt Schürze und Bluse sowie Unterrock ausgestattet. "Darin kann ich sogar atmen und essen, das ist ganz wichtig", freut sich Prinzessin Pichler. In ihrem aktuellen Dirndl sei das eher nicht der Fall.
Sie besitzt bereits sechs Dirndln, aber kein ausseerisches. "Mein Freund, der von hier ist, hat schon immer gesagt, dass ich eines brauche. Jetzt passt es endlich", erzählt sie. Anders ist das bei Hellwig, sie zählt sieben Dirndln inklusive einem ausseerischen in ihrem Kleiderschrank. Auch unter Ertlschweigers vier Dirndln ist ein Ausseer "Steirerkittl". "Ich bin zwar aus dem Ennstal, aber ein Ausseer Dirndl gehört auch bei uns dazu."
"Drei Engel für Rudi" bekommen Dirndltraining
Nachdem jede ihr neues Narzissenfest-Outfit trägt, bekommen die drei ein "Dirndltraining". Der Unterrock ist Pflicht, damit der Stoff schöner fällt. Die Schleife müssen die Hoheiten immer hinten tragen. Damit diese trotzdem schön gebunden ist, gibt Chefin Ulli Rastl folgenden Tipp: die Schürze falsch herum anziehen, die Schleife vorne binden und dann nach hinten ziehen.
In den mittlerweile fast vollständigen Outfits gefallen sich die Hoheiten vor dem Spiegel schon sehr gut. "Drei Engel für Rudi", wird gescherzt, man spielt damit auf Rudolf Grill, Obmann des Narzissenfestvereins, an. Ihre Dirndln können die "Engel" aber noch nicht mitnehmen, sie müssen noch angepasst werden.
"Die Sachen sind so schön"
Stattdessen geht es weiter zur letzten Station, dem Trachtengeschäft Veigl. Dass dort Trachtenjacken auf die Hoheiten warten, ist das "Highlight" für Prinzessin Pichler: "Das ist mein erster richtiger Janker!" Nach der Anprobe ist die "Shoppingtour" der Hoheiten beendet. "Die Sachen sind so schön und es ist so eine Ehre, dass wir sie haben dürfen", sind sie sich einig.