Die zwei einzigen Vollzeit-Ärzte in Landl sind Anfang Juli in Pension gegangen, nachbesetzt konnte vorerst nur eine der beiden Stellen werden. Nun wurde auch ein zweiter Nachfolger gefunden, der mit Anfang Oktober die Stelle antreten soll: Farhad Dianat aus dem Bezirk Murau.

In Kirchenlandl wird auf Gemeindeinitiative die ehemalige Raiffeisenbank für 170.000 Euro zu einer Ordination umgebaut. Am 1. Oktober soll Dianat dort starten können. "Je nachdem, wie sich der Umbau entwickelt, kann es aber auch ein paar Tage später sein", sagt der Landler Bürgermeister Bernhard Moser. Dianat meint: "Dann werden wir uns aber zumindest provisorisch etwas einfallen lassen."

Wegen Hausapotheke Bezirk gewechselt

Dianat stammt aus dem Iran und wohnt seit rund 40 Jahren in Österreich. Nach dem Medizinstudium in Wien hat er in Krankenhäusern in der Steiermark und in Kärnten gearbeitet. Vier Jahre lang hatte er anschließend eine Praxis in Pöls im Murtal, dann ab 2016 eine in Scheifling (Bezirk Murau). Diese schloss er im Herbst letzten Jahres, weil seine Hausapotheke einer öffentlichen Apotheke weichen musste.

Vergangenes Jahr hat er als Notarzt und in der Impfstraße gearbeitet, nun kommt er samt Hausapotheke nach Landl. Wohnen wird er im Bezirk Murtal, genauer in Spielberg. "Aber ich werde mir wahrscheinlich hier eine Unterkunft organisieren und zweimal pro Woche – wenn ich nachmittags Ordination habe – hier bleiben."

Bürgermeister "irrsinnig froh"

Dianat war der einzige Bewerber für diese Stelle, Moser zeigt sich erleichtert: "Ich bin in erster Linie irrsinnig froh darüber. Wie wir alle wissen, ist es heutzutage nicht leicht, einen Allgemeinmediziner zu finden – vor allem im ländlichen Raum. Bei Farhad Dianat habe ich ein gutes Gefühl, und es nimmt mir eine große Sorge ab. In Kombination mit den modernen Praxisräumlichkeiten im Eigentum der Gemeinde sind beste Voraussetzungen für die Zukunft geschaffen."

Auch Dianat freut sich schon auf den Antritt der Stelle: "Ich hoffe, dass ich gut angenommen werde und den Leuten gut helfen kann. In Scheifling war ich schon auch beliebt bei den Patienten, hoffentlich wird das hier auch der Fall sein."