Im fünften Stock eines Hochhauses in der Löschsiedlung in Trieben ist in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ein Brand ausgebrochen. Ein Bewohner (29) erlitt lebensgefährliche Verbrennungen. "Er stand am Balkon und hat laut geschrien", schilderte eine Augenzeugin der Kleinen Zeitung.
Der 29-Jährige dürfte am Abend vergessen haben, die Herdplatte auszuschalten. Durch die Hitzeentwicklung brannte es in der Küche - die Flammen breiten sich aus.
Als er das bemerkte, flüchtete der 29-Jährige auf den Balkon und verständigte die Einsatzkräfte. Doch die Flammen griffen auf die Fassade des Hauses über. Der 29-Jährige konnte keine Minute länger am Balkon bleiben, er rannte durch das Feuer und brach zusammen.
Die restlichen Bewohner kamen mit dem Schrecken davon. Ein Feuerwehrmann erlitt eine Platzwunde. Der Brandort ist Sperrgebiet.
Alarm um 0.18 Uhr
Der Alarm ging um 0.18 Uhr ein. Die Feuerwehren Trieben und Trieben Werk rasten zum Schauplatz und begannen umgehend mit einem Löschangriff - und holten den Wohnungsbesitzer aus dem Feuer. Der 29-Jährige lag leblos am Boden.
Das Rote Kreuz brachte den Schwerverletzten unter Notarztbegleitung in das Spital nach Rottenmann. Nach medizinischer Intensiv-Versorgung wurde der Patient ins AKH nach Wien geflogen, um die Verbrennungen zu behandeln.
Nachdem die Flammen bereits auf den Dachstuhl übergegriffen hatten, wurden weitere Feuerwehren verständigt. Innerhalb kürzester Zeit wurden alle Wohnungen evakuiert.
Wohnungsbrand in Trieben
"Ich war mit meinem Kind und dem meiner Schwägerin zu Hause. Die Feuerwehr forderte uns auf, sofort das Haus zu verlassen", erzählte eine Bewohnerin später. Sie konnte nur schnell etwas zum Anziehen packen: "Meine Brille ist noch in der Wohnung", meinte sie. Zum Glück sei den Kindern nichts passiert.
Viele Wohnungen mussten gewaltsam geöffnet werden, die Menschen haben geschlafen. Fünf der 17 Personen wurden erst in die Volksschule gebracht und dann zur Nächtigung in einem örtlichen Gasthaus untergebracht. Das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreute die Bewohner.
Durch den Einsatz der Feuerwehr konnte eine Brandausbreitung auf darunterliegenden Geschosse verhindert werden.
Am Freitag gingen Beamte des Landeskriminalamtes Steiermark und ein Sachverständiger der Landesstelle für Brandverhütung der Brandursache nach. Fazit: "Der Brand war vermutlich durch die Hitzeentwicklung einer nicht abgeschalteten Herdplatte, die die Kücheneinrichtung in Brand setzte, entstanden".
Martin Mandl