So war das eigentlich nicht geplant. Daniel Schröder, Benjamin Otter und Christoph Ilsinger nahmen an der Robo-Cup-Staatsmeisterschaft in Weiz teil und wollten „die Aufgaben einfach nur ohne gröbere Fehler erledigen“. In den vergangenen Wochen sahen sich die drei Schüler der HTL Trieben nun aber mit der Finanzierung eines Fluges nach Japan konfrontiert.
Der Grund: Aus dem Ziel „ohne gröbere Fehler“ wurde sensationell der dritte Platz hinter zwei ausländischen Team. „Natürlich haben wir uns reingehaut, aber trotzdem nicht viel erwartet. Und dann sind wir plötzlich Dritter“, erklärt Ilsinger, der es nach wie vor nicht glauben kann, Ende Juli nach Nagoya aufzubrechen. Die Bewerbe finden von 27. bis 30. Juli statt. Davor gibt es noch einen Drei-Tages-Aufenthalt in der Hauptstadt Tokio.
Die Finanzierung der Flüge war alles andere als unkompliziert. „So kurzfristig Flüge nach Japan zu buchen, kostet nicht wenig Geld. Wir waren also auf Sponsoren angewiesen“, erklärt Otter. Unter den Finanziers findet sich übrigens ein durchaus prominenter Name, nämlich Red Bull. „Man hat uns dort gesagt, wenn wir die Hälfte der Kosten aufstellen können, unterstützt uns Red Bull mit der zweiten Hälfte. Das ist uns gelungen“, so Projekt- und Begleitlehrer Johannes Köberl, der stolz auf seine Schüler ist. „Die Burschen haben die Erfahrung aus dem Vorjahr ausspielen können, was mich wirklich sehr freut. Sie haben Vollgas gegeben mit ihren Robotern, aber dass es dann für einen Stockerlplatz reicht, damit kann man nicht rechnen, so ehrlich muss ich sein.“
Umso schöner sei es nun, die Reise in den Fernen Osten antreten zu können. Was die Schüler und deren Lehrer dort erwartet? Das Triebener Team wird wie schon bei den Staatsmeisterschaften in Weiz in der Disziplin „Rescue“ antreten.
Dabei stellen mehrere Platten, die durch Türen und Hügel verbunden sind, ein Katastrophengebiet dar. Eine schwarze Linie erleichtert die Navigation durch den Raum. Diese kann allerdings unterbrochen sein, was die Aufgabe für den Roboter noch anspruchsvoller macht. Außerdem gilt es, Hindernisse zu überwinden und den richtigen Pfad einzuschlagen. Die Opfer in Form von Kugeln befinden sich im anschließenden Evakuierungsgebiet und müssen gefunden und in Sicherheit gebracht werden. „Aber das Ganze wird natürlich um ein Vielfaches anspruchsvoller als in Weiz“, ergänzt Köberl.
Bei der WM treten im Unterschied zur Wertung in Weiz nicht nur Schüler, sondern auch Studenten mit ihren Robotern an. „Da spielen die Roboter zum Beispiel Fußball wie man es aus dem Fernsehen kennt“, erklären die drei Schüler, die sich auf die Reise freuen und derzeit in der heimischen Garage an den eigenen Robotern feilen. Ziele? „Wir werden uns g'scheit vorbereiten und dann schauen, was in Japan herauskommt.“