Wenn die Helfer des Krisentinterventionsteams ausrücken, steht das nicht immer in der Zeitung. Ganz im Gegenteil. Sie kommen meist dort zum Einsatz, wo für Menschen gerade die Welt zusammengebrochen ist. Unfälle, traumatische Ereignisse – und, gerade im Bezirk, immer öfter auch Selbstmorde. Wenn Angehörige fassungslos ins Bodenlose fallen, sind sie so etwas wie psychische Ersthelfer.
„Fast immer werden wir von der Polizei informiert, und oft sind wir dabei, wenn Angehörigen die Nachricht vom Tod eines geliebten Menschen überbracht werden muss“, schildert Reiner Eggerer, Bezirkskoordinator für Liezen. Zwei- bis dreimal im Monat seien er und seine Kollegen im Einsatz. Was auffällt: „Die Einsätze werden nicht nur mehr, immer häufiger geht es dabei auch um Suizid“, sagt der Fachmann.
Die Opfer der vermeintlichen Ausweglosigkeit werden immer jünger: „Wir hatten etwa eine Schülergruppe, die auf Sportwoche in der Region war. Ein 13-Jähriger wollte sich dabei erhängen und wurde nur durch Zufall im allerletzten Moment von anderen Mitschülern entdeckt. Da war natürlich die ganze Klasse traumatisiert. In Zeiten des Handys werden dann sofort Bilder und Nachrichten übermittelt. Das ist oft eine besondere Herausforderung.“