Rund um den Nationalpark-Gesäuse ist es in der Öffentlichkeit wieder ruhiger geworden. Hinter den Kulissen gingen die Gespräche jedoch weiter: In Weißenbach bei Liezen gab es mit den LAbg. samt den Vertretern der Generalversammlung des Parks und Geschäftsführer Werner Franek eine Aussprache, die Bürgermeister des Gesäuses waren beim Land. Johann Seitinger, der sowohl in seiner Funktion als Eigentümervertreter der Bundesforste und als Landesrat in die Causa involviert ist, hat nun zur Vertragsverlängerung Stellung genommen. "Wir haben entschieden, dass die im März 2008 anstehende Vertragsverlängerung für die Geschäftsführung von Werner Franek vorerst einmal auf ein Jahr befristet wird." Dieser Schritt sei mit allen Zuständigen, dazu gehört auch Umweltlandesrat Manfred Wegscheider, akkordiert. Nach dem Jahr wird dann noch einmal Bilanz gezogen und nötigenfalls auch die Konsequenz.

Kritikpunkte . Seitinger kann die Kritikpunkte der letzten Wochen nachvollziehen. "Der Park darf sich nicht nur als Naturreservoir sehen, er muss auch touristischer Anziehungspunkt sein." Zwar sei die naturwissenschaftliche Komponente abgedeckt worden, Franek müsse sich jedoch auch als Diener eines regionalwirtschaftlichen Netzwerks sehen. "Diese Komponente hat gefehlt, wir brauchen keine Selbstdarsteller", so Seitinger, der sich auch mehr Öffentlichkeitsarbeit des Parks wünscht.

Mehr Mitsprache. Am Freitag gab auch der Grüne Obersteiermark-Sprecher Lambert Schönleitner eine Pressekonferenz zum Thema Nationalpark. Er fordert mehr konkretes Mitsprachrecht der Bevölkerung und Einbindung der Gemeinden. "Nicht einmal die Bürgermeister haben derzeit Gestaltungsmöglichkeit." Schönleitner fordert aber auch von Graz mehr Aufmerksamkeit und Interesse für das Gesäuse. "Die öffentliche Hand muss bei der Initialzündung touristischer Infrastruktur helfen. Dann kann man auch die Marke Nationalpark stärken."