So eine Attraktion hat es am Loser vermutlich noch nie gegeben. In nur vier Monaten wurden gleich 3000 Personen auf dem Klettersteig Sisi gezählt. "Wir können das durch eine eigene Zählstelle in der Strecke, die jeder Kletterer mit dem Karabiner passieren muss, feststellen. Der Tagesrekord liegt bei fast unglaublichen 217 Personen", erklärt Projektant Markus Raich. Im so genannten Wandbuch lässt sich die Internationalität nachvollziehen.

Gäste aus der ganzen Welt. "Wir hatten Gäste aus den USA, Kanada, Russland, Tschechien, Frankreich, England, Italien und natürlich Deutschland. Nicht wenige sind ausschließlich wegen des Klettersteigs gekommen", ist Loser-Chef Rudolf Gasperl begeistert. Worauf die Betreiber besonders stolz sind: Bisher ist noch kein einziger Unfall passiert. "Wir haben zwar mehrmals die Bergung aus der Wand mit dem Hubschrauber geübt, glücklicherweise aber noch nie anwenden müssen", so Raich, der auch Bergrettungs-Ausbildner ist.

Trendsport. Während die Klettersteige im Steirischen Salzkammergut eher ein neues Phänomen sind, blickt man in der Dachstein-Tauern-Region auf eine lange Tradition zurück. Schon 1843 wurde der - heuer sanierte - Randkluftsteig auf den Dachstein als erster Klettersteig der Ostalpen errichtet. Im Bereich des Dachsteins (Süd- und Nordwand) gibt es heute insgesamt 14 Klettersteige - an guten Tagen sind bis zu 300 Personen unterwegs. "Grundsätzlich boomt der Sport europaweit. Vermutlich ist es darauf zurückzuführen, das man sich auf diese Weise in einem Gelände bewegen kann, das man sonst nicht erreichen könnte", so Barbara Prugger von den Planai-Bahnen.