„Wir wissen, dass es andere Regionen viel stärker getroffen hat und wollen keine übertriebenen Ansprüche stellen, aber es muss eine Besserung geschaffen werden“, sagt Pater Thomas Stellwag, Direktor des Stiftsgymnasiums Admont. Gemeint sind die Konsequenzen, die die Sperre der B 146 zwischen Gstatterboden und Hieflau vor allem für Schüler nach sich zieht.
Bis Arbeiten starten, dauert es noch
Vor knapp zwei Wochen ist es dort zu einem Steinschlag gekommen, das Schutznetz muss jetzt erneuert werden. Die Spezialfirma, die die Schäden beseitigt, kann aufgrund der österreichweiten Hochwasser-Katastrophenereignisse erst in gut drei Wochen anrücken. Bis Ende November soll die Straße gesperrt bleiben.
Eine Umleitung über die Buchauer Straße und die Erbstraße wurde zwar eingerichtet, für Schüler allerdings bedeutet die Sperre, dass der Weg zur Schule und retour erheblich länger dauert. So müssten Betroffene sehr früh außer Haus, seien erst am späten Nachmittag oder frühen Abend wieder daheim, sagt der Direktor des Stiftsgymnasiums. Dazu komme, dass Anschlüsse nicht mehr erreicht werden, und die Eltern die Schüler abholen müssen, so Stellwag. „Wenn das bis Ende November so weitergeht, ist das für uns eine Katastrophe.“
„Wir haben 15 Schüler, die das Stiftsgymnasium oder die Bafep in Liezen besuchen. Schüler aus dem Ortsteil Gamsforst müssen um 5.20 Uhr in Gams sein, damit sie rechtzeitig in die Schule kommen“, erklärt Landls Bürgermeister Bernhard Moser. Sein Admonter Amtskollege Christian Haider berichtet, für die 14 Schüler aus seiner Gemeinde, die nach Eisenerz pendeln müssen, habe zumindest erreicht werden können, dass sich die Fahrzeit zur Schule auf eineinhalb Stunden und jene nach Hause auf eine Stunde und 20 Minuten verkürze.
Zugverbindung nicht möglich
„Es war der Versuch da, die Zugverbindung durchs Gesäuse zu aktivieren, da hat es aber geheißen, das ist in der kurzen Zeit nicht möglich“, berichtet Haider. „Wenn wir den Zug hätten, hätten wir die ganzen Probleme nicht“, betont er. Neben ihm will das auch Franz Pichler, Wirtschaftsdirektor des Stiftes Admont, festgehalten wissen.
Hinter vorgehaltener Hand höre man, „dass der Osten des Bezirks aus Budgetnöten hintenangestellt wird“, so Pichler. Weil das Gesäuse nach Steinschlägen oder Muren immer wieder von Straßensperren betroffen sei, „muss man das so aufstellen, dass die Straßenmeisterei prophylaktisch tätig werden kann und im Schadensfall nicht ohne Ressourcen dasteht“, sagt Pichler in Richtung des Landes Steiermark als Straßenerhalter.
In dieselbe Kerbe schlägt auch Bürgermeister Haider: „Das Land weiß, wie die Situation im Gesäuse ist, wie es um Infrastruktur und Wetter bestellt ist. Wir dürfen nicht alleingelassen und ausgehungert werden.“
„Wird keine Alternative geben“
Landls Ortschef Moser, der sich ans Land gewandt und dort Auskunft bekommen hat, dass „es keine Alternative zur Sperre bis Ende November geben wird“, erklärt: „Jetzt können wir nur mehr versuchen, beim Bus eine Verbesserung zusammenzubringen.“
Aus dem Büro von Verkehrsreferent LHStv. Anton Lang heißt es, man habe sich gemeinsam mit dem Verkehrsverbund mit dieser Problematik beschäftigt. Und: „Es wird ab Montag, 7. Oktober, mit einem geänderten Busangebot reagiert.“ Für den Fall einer Sperre im Gesäuse gebe es einen Ersatzfahrplan, auf den in den vergangenen Jahren einige Male zurückgegriffen worden sei. „Die Anforderung, dass mehrere Kinder nach Eisenerz müssen, ist jetzt erstmals aufgetreten.“
Dazu wird betont, dass das Gesäuse „natürlich nicht hintangestellt wird. Wir sind bemüht, alle Sperren so schnell wie möglich wieder aufzuheben. Oberste Priorität hat dabei jedoch die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer“.