Das größte aktive Salzbergwerk Österreichs befindet sich in Altaussee. Und hier wird nicht nur Salz gewonnen, mit der Salzwelten GmbH wurde auch ein Ausflugsziel geschaffen. Sie ist eine 100-prozentige Tochter der Salinen Austria AG. 33.000 Gäste besuchen jährlich das Schaubergwerk in Altaussee. Darunter sind viele Familien – Gäste aus Österreich, Deutschland, Tschechien und der Schweiz. Gemeinsam mit den anderen beiden Standorten in Hallstatt und Hallein bei Salzburg zählt man sogar 650.000 Besucher pro Jahr. „Altaussee ist somit der kleine, aber feine Standort“, sagt Sprecher Harald Pernkopf.

Das Besondere an Altaussee? „Hier wurde Weltgeschichte geschrieben“, erzählt Pernkopf. Während des Zweiten Weltkriegs versteckten die Nationalsozialisten im Bergwerk Kunstschätze, etwa die Madonna von Michelangelo sowie Werke von Dürer, Rubens und Rembrandt. Kurz vor Kriegsende wollten die Nazis angesichts der Niederlage die Kunstwerke zerstören. Mutige einheimische Bergleute konnten sie aber retten. „Wenn das alles gesprengt worden wäre, wären viele Kunstschätze unwiederbringlich verloren gewesen.“ In den Salzwelten kann man mehr darüber erfahren.

Blick in einen Teil der Schau zum Thema Nazi-Raubkunst in den Salzwelten in Altaussee
Blick in einen Teil der Schau zum Thema Nazi-Raubkunst in den Salzwelten in Altaussee © APA / Barbara Gindl

Der Höhepunkt in den Salzwelten Altaussee

Alle drei Standorte gemeinsam brachten im vergangenen Jahr knapp 15 Millionen Euro Umsatz. Insgesamt werden pro Saison rund 120 Mitarbeiter beschäftigt, in Altaussee kümmern sich im Sommer jeden Tag im Schnitt fünf Mitarbeiter um die Gäste. Aktuell werden alle zwei Stunden Führungen angeboten. Im Sommer sind auch die Kinderführungen mit „Sally, der schlauen Grubenente“ sehr beliebt, weiß Pernkopf.

Eindruck hinterlasse etwa die 700 Meter tief im Berg gelegene Barbarakapelle, vor allem aber die zwei hölzernen Bergmannsrutschen, erzählt der Salzwelten-Pressesprecher. „Das Rutschen vergisst keiner.“ Die rund zwei Kilometer Führungsstrecke werden in eineinhalb Stunden zu Fuß erwandert. „Dadurch hat man mehr Zeit zum Schauen, das macht Altaussee aus.“

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Führungen bereits seit über 100 Jahren

Mit laufenden Investitionen versuche man, immer wieder Neues für die Besucher zu schaffen, berichtet Pernkopf. Die Führungsstrecke, wie es sie jetzt gibt, existiere seit den 1960er-Jahren. Im Lauf der Jahrzehnte wurden lediglich kleine Änderungen vorgenommen. Die Besucherstrecken unter Tag werden jeden Tag kontrolliert. Den Salzwelten wurde das „Gütesiegel für Sicherheit“ in der Fremdenbefahrung verliehen.

Führungen im Sandling gebe es übrigens schon lange, bereits seit etwa 1900, erzählt der Pressesprecher des Weiteren. „Es war schon immer möglich, Bergwerke zu besichtigen. Aber früher haben die Besitzer einladen müssen beziehungsweise hat man im Salzkammergut eine Genehmigung gebraucht.“ Besichtigungen seien deshalb größtenteils Adeligen vorbehalten gewesen.

Harald Pernkopf, Pressesprecher der Salzwelten in Altaussee
Harald Pernkopf, Pressesprecher der Salzwelten in Altaussee © Martin Huber

Nur in Altaussee wird Natursalz gewonnen

Zu den Salzwelten gehört auch der Verkauf von Salzprodukten und Souvenirs sowie ein Online-Shop. „In ganz Österreich wird nur in Altaussee Natursalz gewonnen, da sind wir sehr stolz und versuchen, es so gut wie möglich an den Mann zu bringen“, erklärt Pernkopf. Und: Altaussee sei stolz, ein Bergbauort zu sein. „Fast jeder hat Familienmitglieder, die mal im Bergbau gearbeitet haben“, begründet Pernkopf.

Die Barbarakapelle in den Altausseer Salzwelten
Die Barbarakapelle in den Altausseer Salzwelten © Kernmayer / Salzwelten