Ihr gemeinsamer Weg begann 2011 am Arbeitsplatz, wo Sabrina als Mechanikerin in der Instandhaltung und Sebastian als Schweißer in der Achsträgerfertigung fungierte. Doch Liebe auf den ersten Blick war es keine. Sabrina spürte zwar schon bald, dass sie füreinander bestimmt waren. Doch Sebastian, inmitten seiner „wilden Zeiten“, traf dieses Gefühl erst vier Jahre später.

Nach einer zweijährigen Probezeit entstanden die Träume vom gemeinsamen Hausbau, den sie in den Jahren 2017/2018 durch harte Arbeit und viel Geduld verwirklichten. In perfekter Lage, nahe dem Elternhaus sowie der Oma, dauerte es nicht lange, bis die ersten Untermieter in das neue Familiendomizil mit einzogen. Auch wenn sie keine Miete zahlen und weder putzen noch kochen, so sind die vier süßen Katzen nicht mehr aus dem Leben der beiden wegzudenken. Vor allem der Bräutigam lässt den Fellnasen alles durchgehen und behandelt sie, als wären es seine Kinder.

„Wuist mi heiraten“

Viele Männer zerbrechen sich oft wochenlang den Kopf, wie der Heiratsantrag exakt ablaufen soll - welcher Ort, welches Outfit, welche Worte, bei Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang, Rosen ja oder nein, Kniefall oder mit einem Flugzeugtransparent. All diese Dinge passen aber so gar nicht zu Sebastian und so holte er sich den Lebensgefährten seiner Mutter mit an Bord, der als Vermittler diente.

Noch bevor seine Herzensdame „Ja“ sagen konnte, war Sebastian schon einen Schritt weiter in der Planung und fixierte auch gleich das gewünschte Datum für die Trauung. Der 21. Mai 2023 führte die Verliebten zur standesamtlichen Trauung ins Rathaus Falkenberg. Ein besonders emotionales Datum - hätte Sebastians verstorbener Vater an diesem Tag seinen 60. Geburtstag gefeiert.

Im heurigen Jahr brachte wieder ein spezielles Datum, der 26. Juli, die Familien auf dem Gipfel der Schladminger Planai zur freien Trauung zusammen. „Es ist der 20. Todestag von meinem Vater und wir wollten beide diesen schwierigen Tag mit einem positiven Ereignis verknüpfen“, schildert Sebastian.

Hochzeit‘s Platzl auf der Schafalm mit Trauredner Mario Egger
Hochzeit‘s Platzl auf der Schafalm mit Trauredner Mario Egger © Fotografie Lieb

Trauredner Mario Egger fand in 1900 Metern die perfekten Worte und berührte damit nicht nur das Brautpaar, sondern auch alle anwesenden Gäste: „Ihr könnt euch eure Ehe vorstellen als eure längste gemeinsame Bergtour mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Mit wunderschönen, aber auch schwierigen und mühsamen Anhöhen, gemütlichen Tälern, aber auch rasanten Schussfahrten“

Die Hochzeitsreise der Frischvermählten hätte eigentlich auf die Malediven oder nach Thailand führen sollen, doch mit dem Einzug eines kleinen Welpen liegt die volle Aufmerksamkeit derzeit auf dem neuen Familienmitglied.

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