Es war Montagnachmittag gegen 17 Uhr, als eine Frau beim Hüttenwirt der Preintalerhütte Hilfe suchte. Ihre Begleiterin sei im Bereich Rettingscharte rund 200 Meter über ein Schneefeld abgestürzt und habe sich dabei schwere Verletzungen zugezogen, berichtete die Wanderin. Der Hüttenwirt verständigte daraufhin die Bergrettung.

Mitglieder der Ortsstellen Schladming und Kleinsölk machten sich auf den Weg. „Die Wetterbedingungen waren nicht optimal. Wir versuchten mittels Hubschrauber den Einsatzort zu erreichen, was uns aber leider nicht gelang. Mit dem Notarzthubschrauber konnten die ersten Einsatzkräfte der Bergrettung, darunter auch unser Bergrettungsarzt, bis zur Nebelgrenze gebracht werden. Von dort stiegen sie zu Fuß 500 Höhenmeter weiter auf“, erklärt Einsatzleiter Thomas Kaserer von der Bergrettung Schladming.

Feuerwehr transportierte Rettungskräfte

Die Feuerwehr Untertal-Rohrmoos sprang ebenfalls helfend zur Seite, brachte die Retter auf befahrbaren Wegen so nahe wie möglich an den Einsatzort. Dennoch: Der Aufstieg, den die Bergretter noch vor sich hatten, dauerte drei Stunden.

Das Wetter erschwerte den Einsatz
Das Wetter erschwerte den Einsatz © KLZ / Bergrettung Steiermark/Egger

Mit widrigsten Wetterbedingungen sahen sich auch die Einsatzkräfte aus Kleinsölk konfrontiert, die den Aufstieg von der anderen Talseite auf sich nahmen. „Der genaue Notfallort war uns nicht bekannt, daher mussten wir von zwei Seiten versuchen, so rasch wie möglich die verletzte Wanderin zu erreichen. Es gelang noch ein weiterer Shuttleflug, der nicht nur Bergretter, sondern auch Spezialtrage und Seile ressourcenschonend bergwärts brachte.“

Nach zweieinhalb Stunden gefunden

Nach knapp zweieinhalb Stunden konnten die ersten Einsatzkräfte die verletzte und unterkühlte Frau lokalisieren. Gemeinsam mit dem Bergrettungsarzt versorgten sie die Wanderin, bevor sie sie zur Preintalerhütte brachten. Dort verschlechterte sich dann auch der Zustand der Begleiterin, die Hilfe geholt hatte.

Von beiden Talseiten stiegen Bergretter auf, um die verletzte Frau zu suchen
Von beiden Talseiten stiegen Bergretter auf, um die verletzte Frau zu suchen © Bergrettung Steiermark/Egger

„Ihr Zustand war kritisch, und so musste kurz vor Einbruch der Dunkelheit für einen raschen Transport ins Krankenhaus beider Personen abermals der ÖAMTC-Notarzthubschrauber C 14 angefordert werden“, so Einsatzleiter Kaserer.

„Ausreichende Tourenplanung“ eingemahnt

Er appelliert einmal mehr „an die Vernunft der Alpinisten, sich mit einer ausreichenden Planung von Touren auseinanderzusetzen. Der Montag mit seinen widrigsten Wetterbedingungen war kein Tag für Weitwanderungen in den Schladminger Tauern“.