Für Hunderte, nein Tausende aus den Boomer- und nachfolgenden Generationen war die Sportalm Tauplitz über Jahre so etwas wie ein zweites Zuhause: Discothek, Treffpunkt, Kommunikationszentrum im Zeitalter ohne Internet. Allein die Namensnennung ruft bei vielen ein Lächeln hervor: Den Hort der Erinnerung betreffend. Heuer ist der „Seebacherhof“ mit 70 Betten, der seinen Ausgang in der „Sportalm“ nahm, exakt 50 Jahre alt.

Die Anfänge

„Die Witterung in den 1970er-Jahren war schuld“, erinnert sich Heinz Seebacher an die Gründungszeiten. Er betrieb einen Malereibetrieb und man hatte „im Winter keine Arbeit, es gab nichts“. Der entscheidende Tipp kam vom befreundeten Baumeister Hans Fritz: „Bau eine Disco, Heinz, hat er gesagt. Ich hab‘ mich dann über die Investition drübergetraut, obwohl es mit der Kellerbar ja schon ein ähnliches Lokal in Tauplitz gab“, erinnert sich Heinz Seebacher, und „es ist von Anfang an gut gelaufen“.

Gründergeneration Seebacher: Heinz und Gundi
Gründergeneration Seebacher: Heinz und Gundi © KLZ / Gerhard Pliem

Damals bekannte Gruppen und Interpreten wie Turning Point, Waterloo & Robinson und Wilfried traten auf, Discjockeys wie Ernst Krenn, Heli Baumann, Ossi Geier, Elis, Christ, Lederhosen Peter oder Günter Gogg ebenso. Mit den Gewinnen aus der Disco errichteten Heinz und Gundi Seebacher die ersten Komfortzimmer, 1989 gab es die ersten großen Renovierungsarbeiten. 

Ausbau und Weiterentwicklung

Sohn Mario übernahm, erhöhte im Stammhaus die Bettenanzahl von 30 auf 70 und errichtete das Appartementhaus „Kristall“. Schon im Jahr 2000 begann er die Pfannerhütte zu betreiben, hat sie sukzessive ausgebaut und mit den heutigen 120 Sitzplätzen plus 250 Terrassenplätzen als touristischen Fixpunkt etabliert.

Wie läuft der Gesamtbetrieb heute? „An und für sich geht es uns gut. Wir haben früh genug investiert. Du musst immer dahinter sein und ständig etwas tun. Leerlauf verträgt der Betrieb nicht“, erklärt Mario Seebacher, der „die Bürokratie und die kurzen Intervalle der vielen Überprüfungen“ als Möglichkeitsfelder einer Veränderung sieht. Beim Interview wird Mario Seebacher von der nächsten Generation, seinen beiden Töchtern Ella (8) und Marie (11) begleitet, Tochter Alina studiert Architektur.

Die jüngste Generation: Ella (8) und Marie (11)
Die jüngste Generation: Ella (8) und Marie (11) © KLZ / Gerhard Pliem

Neues Projekt

Die Pläne für ein weiteres Projekt samt Badeteich auf der gegenüberliegenden Wiese, das die Bettenkapazität noch einmal verdoppeln würde, liegen fix und fertig in der Schublade. Die Gemeinde unterstützt die notwendige Umwidmung, bei der zuständigen Abteilung des Landes gibt es derzeit noch kein grünes Licht. „Wir warten ab, vielleicht rührt sich in Zeiten des Investitionspaketes für Bauwirtschaft etwas“, sagt Mario Seebacher.

Fix ist jedenfalls eines: Derzeit fungiert die Sportalm als Bar und Pizzeria. Nach dem großen Erfolg der Sportalm-Party zum „Fünfziger“, die Feier dauerte bis in die Morgenstunden, wird es am 25. Oktober die nächste Ü30-Party geben, bei der natürlich auch für ältere Semester die Einladung explizit gilt.