Erst Sturm, dann Schnee und letztlich der Regen haben die Feuerwehren des Bezirks in den vergangenen Tagen stark gefordert. Hunderte Feuerwehrleute mussten ausrücken, das Einsatzgeschehen infolge der Niederschläge hielt heute - wenn auch nur in kleinem Ausmaß - an. So wurde am Mittwochvormittag etwa die Feuerwehr Aigen im Ennstal zu Pumparbeiten gerufen. Die heftigen Regenfälle und die daraus resultierende rasche Schneeschmelze sorgten ab Beginn des Weihnachtswochenendes nicht nur für überflutete Verkehrswege, Kläranlagen und Keller, sondern brachten auch Hangrutsche mit sich. Die B 320 wurde zwischen Wörschach und Weißenbach vermurt, die Ennstalstraße war von Samstagabend bis Sonntagnachmittag gegen 16.30 Uhr gesperrt. Aktuell noch nicht befahrbar ist die Salzastraße (L 714) zwischen Großreifling und Palfau, der Grund: Steinschlag.

Aus über der B 320 liegendem Hang rutschte Material auf die Ennstalstraße
Aus über der B 320 liegendem Hang rutschte Material auf die Ennstalstraße © FF Wörschach

Ebenfalls von einer Sperre betroffen war die Planaistraße in Schladming. Ein Anrainer kritisierte, dass die „Informationspflicht seitens des Landes völlig verabsäumt wurde und die einzige offizielle Information, die die Betriebe auf der Planai erhalten haben, eine WhatsApp-Nachricht des Tourismusverbandes und ein Anruf der Planai-Bahnen waren“. Sämtliche Privatpersonen seien überhaupt nicht informiert worden. „Weitere Schritte und wie lange die Straße gesperrt sein soll, werden auch nur unter der Hand kommuniziert.“

Die Planaistraße ist bis zur Komplettsanierung im Frühjahr nur einspurig befahrbar
Die Planaistraße ist bis zur Komplettsanierung im Frühjahr nur einspurig befahrbar © Facebook/Hermann Trinker

Das lässt Schladmings Bürgermeister Hermann Trinker nicht gelten. Es habe im Zuge des Unwetters und schon vor Entstehen der Schäden laufend Krisensitzungen gegeben. Mit dabei waren Vertreter der Einsatzorganisationen, der Bezirkshauptmannschaft Liezen und der Gemeinden Schladming und Haus im Ennstal. „Es wurde vereinbart, dass Tourismusverband und Planai die Betriebe informieren. Zusätzlich hat es Informationen auf der Gemeinde-App gegeben. Ich habe dahingehend zahlreiche positive Rückmeldungen bekommen“, sagt Trinker.

Seit dem Stefanitag wieder durchgehend befahrbar

In einem Facebook-Posting setzte er die Öffentlichkeit am Stefanitag darüber in Kenntnis, dass die am 24. und 25. Dezember jeweils ab dem späteren Nachmittag gesperrte Planaistraße „nach umfassender Beurteilung durch Geologen und Fachexperten des Landes ab heute, 26. Dezember, wieder Tag und Nacht für den Verkehr freigegeben wird“. Ab Donnerstag, 28. Dezember, dürfen Schwerfahrzeuge bis 20 Tonnen zwischen 9 und 17 Uhr „unter geologischer Aufsicht“ die Betriebe am Berg beliefern. Anfang Jänner starten die Sicherungsarbeiten an der Landesstraße, kündigt Trinker an. Nach Ausschreibung des Landes beginne im Frühjahr die Komplettsanierung. „Bis dahin wird die Straße einspurig befahrbar sein.“

Der Janerweg wurde durch Unwetter schwer in Mitleidenschaft gezogen
Der Janerweg wurde durch Unwetter schwer in Mitleidenschaft gezogen © Facebook/Hermann Trinker

In der WM-Stadt ebenfalls gesperrt ist der Janerweg, der den Fastenberg beziehungsweise die Planai mit Rohrmoos verbindet. Hier haben heute, Mittwoch, die Sanierungsarbeiten begonnen. Wegen Steinschlags aufgrund des Tauwetters ist derzeit der Weg durch die Talbachklamm nicht begehbar. „Wir lassen aber prüfen, ob wir ihn nicht bald wieder öffnen können“, erklärt der Bürgermeister.

Sprengungen auf der Planneralm

Die Sicherheitssperre, die am Freitag über die Planneralmstraße verhängt worden ist, konnte am Montag aufgehoben werden, nachdem das Bundesheer Sprengungen in den Lawinenhängen vorgenommen hatte.