Das Ende einer Ära wird Mitte März am Dachstein eingeläutet: Nach einem weiteren schneearmen Winter - statt der benötigten sieben bis acht Meter sind nur drei gefallen - ist der Skilauf am Dachstein endgültig Geschichte. Am 13. März fällt die erste Stütze des Hunerkogelliftes, auch die anderen beiden Schlepplifte werden in weiterer Folge abgebaut. Einzig der Mitterstein-Sessellift bleibt vorerst erhalten. Denn: Die Planai will den Gletschertourismus neu positionieren und so soll der Sessellift möglicherweise künftig zu Assistenzzwecken dienen und für den Transport von Langläufern, Winterwanderern oder Tourengehern zur Verfügung stehen.
Bange blickt man trotzdem nicht in die Zukunft. Obwohl im vorhergehenden Winter schon kein Skilauf mehr möglich war, gab es ein Besucherplus zu verzeichnen. Zudem freut man sich auf den Spätsommer. Dann nämlich soll der rund 15 Millionen Euro Umbau der Bergstation beginnen - „ein Megaprojekt“, wie es Planai-Hochwurzen-Geschäftsführer Georg Bliem ausdrückt. Die Rundumerneuerung läuft unter dem Titel „Energiekristall“, schließlich wird die Bergstation an Ost- und Westseite mit Photovoltaik-Elementen versehen und damit zu 80 Prozent energieautark.
Im Juli wird dafür schon ein 42 Meter hoher Kran montiert und am 6. September ist es schließlich soweit: Die Dachstein Gletscherbahn schließt ihre Pforten, ab sofort haben die 60 Arbeiter aus dem Ennstal und dem Ennspongau auf 2700 Metern das Sagen. Der Zeitplan für „Österreichs höchste Baustelle“ ist eng bemessen: „Unser Wunsch wäre es, dass wir das Gebäude mit Ende des Jahres dicht bekommen“, sagt Projektleiter Reinfried Prugger. Und der Plan soll aufgehen, dank der langen Schönwetterperiode im Herbst kann die „WinterFEST-Feier“ schon Mitte Dezember über die Bühne gehen.
Spatenstich am Loser
Lange war er umstritten, der Bau einer neuen Gondelbahn auf den Loser. Am 1. August aber besiegelt der Spatenstich seinen Start. Durch die Diskussion, ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gemacht werden müsse oder nicht, hat sich dieser um zwei Jahre verzögert. Die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts fällt schließlich aber zugunsten der Loser Bergbahnen. Mit 30 Millionen Euro schlägt das Projekt zu Buche, im Spätsommer 2024 soll die Bahn, die die beiden Sessellifte ersetzt, in Betrieb gehen. Ursprünglich hätten die Verantwortlichen 25 Millionen dafür löhnen müssen, die Verzögerung hat sich allerdings auch auf die Kosten niedergeschlagen.
Was den Bezirk 2023 sonst noch bewegte
- Wolfsrisse sorgen für Aufregung
In Oberstuttern fallen im Mai drei Schafe einem Wolf zum Opfer, auf dem Dachsteinplateau kommt es gegen Ende des Almsommers zu mehreren Rissen. Die Aufregung in der Region ist groß, vor allem Ramsauer Schafbauern sind es, die vehement erleichterte Bedingungen für den Abschuss von Wölfen fordern.
- Robbie Williams gastiert in Schladming
Nach drei Jahren Pause findet in Schladming Anfang Dezember wieder das große Ski Opening statt. Ende Juli präsentiert man den Weltstar, der an gleich zwei Tagen hintereinander auf der Bühne stehen wird: Es ist Robbie Williams. Der Brite lockt mit seinen Konzerten knapp 30.000 Fans in die WM-Stadt.
- Die Kritik reißt nicht ab
Ende November wird das Programm für das Kulturhauptstadt-Jahr 2024 präsentiert. Aus dem Ausseerland kommt weiterhin Kritik: Es seien zu wenige einheimische Projekte dabei, die heimische Kulturszene werde sogar geschädigt, heißt es. Doch es gibt auch Gegenstimmen, die Chancen für die Region sehen.
- Doch wieder mehr Investitionen
Bedingt durch die Tourismusreform aus dem Jahr 2021 geht die Zuständigkeit für Infrastruktur wie Loipen oder Wanderwege weg von den Tourismusverbänden hin zu den Gemeinden. Im November kommt dann eine Gesetzesänderung, die es den Verbänden gestattet, doch wieder mehr in die Infrastruktur zu investieren. Die Touristiker freut’s, Gemeinden reagieren abwartend.
- Plan für WM-Bewerbung vorgestellt
Ende Oktober stellen Gemeinde, WSV und Tourismusverband in Ramsau am Dachstein jenen Plan vor, der die Ramsau 2031 zum Austragungsort der Nordischen-Ski-WM machen soll. Nächster Schritt ist die Ausarbeitung eines Fragenkatalogs, der bis Mitte März 2024 beim ÖSV einlangen muss. Selbiger entscheidet im Juni über den österreichischen WM-Kandidaten.
- Besucherlenkung am Stoderzinken
„Stoder-Ranger“, Shuttles, Buchungssystem für Busse: Nachdem das Friedenskircherl am Stoderzinken den Titel „Schönster Ort Österreichs“ eingeheimst hat, wird im April ein 15 Punkte umfassendes Besucherlenkungskonzept präsentiert. Der Massenansturm bleibt zwar aus, die Erstellung des Konzepts hat sich aber trotzdem ausgezahlt, heißt es im August.
- Der Nationalpark wächst
113 Hektar übergeben die ÖBB dem Nationalpark Gesäuse zu seinem 21. Geburtstag. Damit geht für den Nationalpark ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung.