Das Ende einer Ära wird Mitte März am Dachstein eingeläutet: Nach einem weiteren schneearmen Winter - statt der benötigten sieben bis acht Meter sind nur drei gefallen - ist der Skilauf am Dachstein endgültig Geschichte. Am 13. März fällt die erste Stütze des Hunerkogelliftes, auch die anderen beiden Schlepplifte werden in weiterer Folge abgebaut. Einzig der Mitterstein-Sessellift bleibt vorerst erhalten. Denn: Die Planai will den Gletschertourismus neu positionieren und so soll der Sessellift möglicherweise künftig zu Assistenzzwecken dienen und für den Transport von Langläufern, Winterwanderern oder Tourengehern zur Verfügung stehen.

Aufgrund der Gletscherschmelze ist ein Skibetrieb mit Liftanlagen auf dem Dachstein nicht mehr möglich. Am 13. März beginnt der Abbau der Schlepplifte
Aufgrund der Gletscherschmelze ist ein Skibetrieb mit Liftanlagen auf dem Dachstein nicht mehr möglich. Am 13. März beginnt der Abbau der Schlepplifte © Martin Huber

Bange blickt man trotzdem nicht in die Zukunft. Obwohl im vorhergehenden Winter schon kein Skilauf mehr möglich war, gab es ein Besucherplus zu verzeichnen. Zudem freut man sich auf den Spätsommer. Dann nämlich soll der rund 15 Millionen Euro Umbau der Bergstation beginnen - „ein Megaprojekt“, wie es Planai-Hochwurzen-Geschäftsführer Georg Bliem ausdrückt. Die Rundumerneuerung läuft unter dem Titel „Energiekristall“, schließlich wird die Bergstation an Ost- und Westseite mit Photovoltaik-Elementen versehen und damit zu 80 Prozent energieautark.

Der 42 Meter hohe Kran neben der Dachstein-Bergstation
Der 42 Meter hohe Kran neben der Dachstein-Bergstation © Planai/Harald Steiner

Im Juli wird dafür schon ein 42 Meter hoher Kran montiert und am 6. September ist es schließlich soweit: Die Dachstein Gletscherbahn schließt ihre Pforten, ab sofort haben die 60 Arbeiter aus dem Ennstal und dem Ennspongau auf 2700 Metern das Sagen. Der Zeitplan für „Österreichs höchste Baustelle“ ist eng bemessen: „Unser Wunsch wäre es, dass wir das Gebäude mit Ende des Jahres dicht bekommen“, sagt Projektleiter Reinfried Prugger. Und der Plan soll aufgehen, dank der langen Schönwetterperiode im Herbst kann die „WinterFEST-Feier“ schon Mitte Dezember über die Bühne gehen.

Herbert Pichler und sein Dachdecker-Team sind Teil der 60-köpfigen Arbeiterschar auf der „höchsten Baustelle Österreichs“
Herbert Pichler und sein Dachdecker-Team sind Teil der 60-köpfigen Arbeiterschar auf der „höchsten Baustelle Österreichs“ © Martin Huber

Spatenstich am Loser

Lange war er umstritten, der Bau einer neuen Gondelbahn auf den Loser. Am 1. August aber besiegelt der Spatenstich seinen Start. Durch die Diskussion, ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gemacht werden müsse oder nicht, hat sich dieser um zwei Jahre verzögert. Die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts fällt schließlich aber zugunsten der Loser Bergbahnen.  Mit 30 Millionen Euro schlägt das Projekt zu Buche, im Spätsommer 2024 soll die Bahn, die die beiden Sessellifte ersetzt, in Betrieb gehen. Ursprünglich hätten die Verantwortlichen 25 Millionen dafür löhnen müssen, die Verzögerung hat sich allerdings auch auf die Kosten niedergeschlagen.

Am Loser werden am 1. August die Spaten geschwungen - damit fällt der Startschuss für den Bau der neuen Gondelbahn, die die beiden alten Sessellifte ersetzen wird
Am Loser werden am 1. August die Spaten geschwungen - damit fällt der Startschuss für den Bau der neuen Gondelbahn, die die beiden alten Sessellifte ersetzen wird © Iris Hödl

Was den Bezirk 2023 sonst noch bewegte

Amtstierarzt Wilfried Laubichler und Reinhard Huber von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein begutachten die toten Schafe in Oberstuttern
Amtstierarzt Wilfried Laubichler und Reinhard Huber von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein begutachten die toten Schafe in Oberstuttern © Christian Huemer
Robbie Williams konzertiert am 7. und 8. Dezember in Schladming
Robbie Williams konzertiert am 7. und 8. Dezember in Schladming © IMAGO / Daniel Scharinger
  • Die Kritik reißt nicht ab
    Ende November wird das Programm für das Kulturhauptstadt-Jahr 2024 präsentiert. Aus dem Ausseerland kommt weiterhin Kritik: Es seien zu wenige einheimische Projekte dabei, die heimische Kulturszene werde sogar geschädigt, heißt es. Doch es gibt auch Gegenstimmen, die Chancen für die Region sehen.
Elisabeth Schweeger mit dem Programm für die Kulturhauptstadt 2024
Elisabeth Schweeger mit dem Programm für die Kulturhauptstadt 2024 © APA/Barbara Gindl
  • Doch wieder mehr Investitionen
    Bedingt durch die Tourismusreform aus dem Jahr 2021 geht die Zuständigkeit für Infrastruktur wie Loipen oder Wanderwege weg von den Tourismusverbänden hin zu den Gemeinden. Im November kommt dann eine Gesetzesänderung, die es den Verbänden gestattet, doch wieder mehr in die Infrastruktur zu investieren. Die Touristiker freut’s, Gemeinden reagieren abwartend.
  • Plan für WM-Bewerbung vorgestellt
    Ende Oktober stellen Gemeinde, WSV und Tourismusverband in Ramsau am Dachstein jenen Plan vor, der die Ramsau 2031 zum Austragungsort der Nordischen-Ski-WM machen soll. Nächster Schritt ist die Ausarbeitung eines Fragenkatalogs, der bis Mitte März 2024 beim ÖSV einlangen muss. Selbiger entscheidet im Juni über den österreichischen WM-Kandidaten.
Rund 130 Interessierte fanden sich bei der Bürgerinformationsveranstaltung zur WM-Bewerbung ein
Rund 130 Interessierte fanden sich bei der Bürgerinformationsveranstaltung zur WM-Bewerbung ein © KLZ / Veronika Höflehner
  • Besucherlenkung am Stoderzinken
    „Stoder-Ranger“, Shuttles, Buchungssystem für Busse: Nachdem das Friedenskircherl am Stoderzinken den Titel „Schönster Ort Österreichs“ eingeheimst hat, wird im April ein 15 Punkte umfassendes Besucherlenkungskonzept präsentiert. Der Massenansturm bleibt zwar aus, die Erstellung des Konzepts hat sich aber trotzdem ausgezahlt, heißt es im August.
Präsentieren das Lenkungskonzept: Manfred Lindtner (ÖAV und BRD Gröbming) Wolfram Steiner, Obmann der Weggenossenschaft, die Bürgermeister Thomas Reingruber und Franz Danklmaier, Mathias Schattleitner, Geschäftsführer des TVB Schladming-Dachstein, und Alois Guggi (Altbgm. Gröbming und BRD)
Präsentieren das Lenkungskonzept: Manfred Lindtner (ÖAV und BRD Gröbming) Wolfram Steiner, Obmann der Weggenossenschaft, die Bürgermeister Thomas Reingruber und Franz Danklmaier, Mathias Schattleitner, Geschäftsführer des TVB Schladming-Dachstein, und Alois Guggi (Altbgm. Gröbming und BRD) © Dorit Burgsteiner
Herbert Wölger, Geschäftsführer des Nationalparks Gesäuse und Judith Engel, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG, Ressort Netzausbau und Infrastrukturbereitstellung, mit dem unterschriebenen Vertrag
Herbert Wölger, Geschäftsführer des Nationalparks Gesäuse und Judith Engel, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG, Ressort Netzausbau und Infrastrukturbereitstellung, mit dem unterschriebenen Vertrag © Martin Huber